
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Europas größter Autobauer Volkswagen
Die Erlöse stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um fast ein Fünftel auf 92,5 Milliarden Euro. Volkswagen verwies darauf, das Geschäft werde im vierten Quartal nicht mehr so stark verlaufen. Gleichwohl werde weiterhin für das Gesamtjahr ein Umsatz und operatives Ergebnis über dem Vorjahr erwartet. Das operative Ergebnis erreichte von Januar bis September 4,8 Milliarden Euro, nach 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr.
BÖRSE REAGIERT NUR KURZ ENTTÄUSCHT
An der Börse gaben die VW-Vorzugsaktien nach den überraschend
vorgelegten Zahlen und den vorsichtigen Aussagen zum weiteren
Jahresverlauf zunächst einen Großteil ihrer Tagesgewinne ab,
erholten sich aber im weiteren Handelsverlauf wieder. Zuletzt legte
die im Dax
"Dass VW nun mitgeteilt hat, dass das Wachstum im vierten Quartal sich nicht in derselben Stärke fortsetzen werde, kommt zwar nicht wirklich unerwartet, bringt aber trotzdem Druck auf die Aktie", kommentierte ein Händler. Volkswagen hatte sich schon seit Jahresbeginn stets zurückhaltend geäußert und besonders für die zweite Jahreshälfte vor einer Verlangsamung des Wachstums gewarnt. Die vollständigen Quartalszahlen will der Konzern am 27. Oktober vorlegen.
In den ersten neun Monaten des Jahres lieferte Volkswagen 5,4 Millionen Fahrzeuge aus und erzielte damit einen neuen Absatzrekord. Der weltweite Marktanteil stieg von 11,5 Prozent auf 11,6 Prozent. Auch im vierten Quartal will der Konzern weiter Marktanteile hinzugewinnen. Aus dem laufenden Autogeschäft flossen 11,5 Milliarden Euro in die Konzernkasse. Damit hat Volkswagen dort jetzt eine Netto-Liquidität von 19,6 Milliarden Euro.
STRATEGIE 2018 BEKRÄFTIGT
Volkswagen hat sich vorgenommen, bis 2018 weltweit zum größten
Autobauer aufzusteigen und dabei den japanischen Konkurrenten Toyota
Zu Verzögerungen kann es dagegen bei der geplanten Verschmelzung mit Porsche kommen, räumten die VW-Manager diese Woche erstmals offiziell ein. Der Fusion beider Unternehmen stehen steuerliche Aspekte sowie vor allem mögliche Schadensersatzforderungen von Aktionären entgegen. Die Anteilseigner fühlen sich vom früheren Porsche-Management geprellt, das im Zusammenhang mit der geplanten VW-Übernahme ein komplizierte System mit Aktienoptionen aufgebaut hatte.
Nach Meinung der Anleger beeinflussten die früheren Porsche-Lenker den Aktienkurs zu ihren Gunsten und zum Schaden der Aktionäre. De facto gilt Porsche aber schon jetzt als zehnte Marke des Konzerns. Besonders unter Leitung des neuen Porsche-Chefs und früheren VW-Produktstrategen Matthias Müller wird die gemeinsame Entwicklung von neuen Baureihen vorangetrieben./dct/zb
ISIN DE0007664039 DE000PAH0038 DE0006757008
AXC0159 2010-10-22/16:43