DJ UPDATE: ArcelorMittal enttäuscht mit schwachem Ausblick
LONDON (Dow Jones)--Der Stahlhersteller ArcelorMittal hat im dritten Quartal den Gewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar gesteigert, den Markt jedoch mit seinem schwachen Ausblick enttäuscht. Für das vierte Quartal bleibe der Ausblick vorsichtig, da sich die höheren Input-Kosten bemerkbar machen würden und die Nachfrage gedämpft bleiben werde, sagte CEO Lakshmi Mittal am Dienstag bei der Vorlage der Quartalszahlen. Zudem gestand CFO Aditya Mittal ein, dass der Stahlhersteller mit seinen Preiserhöhungen gescheitert ist. Die Aktie geht auf Talfahrt und reißt die europäischen Stahlwerte mit.
Für das vierte Quartal rechnet der weltgrößte Stahlhersteller lediglich mit einem EBITDA von 1,5 Mrd bis 1,9 Mrd USD. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten hingegen erwartet, dass ArcelorMittal für das vierte Quartal ein EBITDA von rund 2,3 Mrd USD in Aussicht stellen wird.
Zur Begründung für den schwachen Ausblick auf das vierte Quartal hieß es von ArcelorMittal, der Absatz werde sich leicht verbessern, doch werde der durchschnittliche Stahlpreis zurückgehen und die Auslastung der Stahlwerke stagnieren. Im dritten Quartal hatte ArcelorMittal eine Auslastung von 71% erreicht, nachdem sie im zweiten Quartal noch bei 78% gelegen hatte. ArcelorMittal machte hierfür die saisonale Nachfrageschwäche verantwortlich.
Auch mit den Ergebnissen für das dritte Quartal zeigte sich CEO Lakshmi Mittal nur bedingt zufrieden. Im dritten Quartal habe man nur das untere Ende der eigenen Erwartungen erreicht und dabei die saisonal gesunkene Nachfrage, höhere Kosten und niedrigere Spot-Preise zu spüren bekommen, sagte CEO Mittal.
ArcelorMittal scheiterte mit dem Versuch, die Preissteigerungen bei den Rohstoffen an die Kunden weiterzugeben, wie CFO Aditya Mittal eingestand. "Deshalb rechnen wir mit stabilen bis sinkenden Preisen im vierten Quartal", sagte der CFO. Im Juli hatte der Stahlhersteller noch angekündigt, die Preise in diesem Jahr um 10% erhöhen zu wollen, um die höheren Preise für Rohstoffe wie Eisenerz und Kokskohle an die Kunden weiterzugeben.
Im dritten Quartal legte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwar im Vergleich zum Vorjahr auf 2,27 Mrd von 1,61 Mrd USD zu, doch im zweiten Quartal hatte der in Luxemburg ansässige Stahlhersteller noch ein EBITDA von 3,0 Mrd USD erzielt. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten für das dritte Quartal im Schnitt mit einem EBITDA von 2,25 Mrd USD gerechnet, ArcelorMittal selbst hatte für das dritte Quartal ein EBITDA von 2,1 Mrd bis 2,5 Mrd USD in Aussicht gestellt.
Den Nettogewinn steigerte ArcelorMittal im dritten Quartal auf 1,35 Mrd von 910 Mio USD im Vorjahresquartal, der Umsatz erhöhte sich auf 21,04 (Vorjahr: 16,17) Mrd USD. Der Stahlabsatz wuchs auf 21,0 (18,2) Mio Tonnen.
Die europäischen Stahlwerte verloren nach Vorlage der Arcelor-Mittal-Zahlen deutlich an Wert. Arcelor Mittal büßten im frühen Handel 3,2% ein und notierten gegen 09.22 Uhr bei 24,03 EUR ein, ThyssenKrupp verloren 1,9% auf 26,60 EUR und Salzgitter fielen um 2,2% auf 54,05 EUR.
Webseite: www.arcelormittal.com -Von Devon Maylie, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/has/brb
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October 26, 2010 03:36 ET (07:36 GMT)
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