EMFIS.COM - 20.11.2010 (www.emfis.com) Bei den chinesischen Solarwerten kam es in der letzten Woche zu einem Wechselbad der Gefühle: Obwohl einige Quartalszahlen auf den zweiten Blick enttäuschten, gab es auch Lichtblicke. Allerdings belastete das negative Marktumfeld in China: Das Solactive China Solar Index Zertifikat (DB2CSL) fiel im Wochenvergleich um 7,7 Prozent auf 6,09 Euro. Der Index enthält die Aktien von 9 großen chinesischen Solarunternehmen.
Die Berichtsaison läuft weiterhin auf vollen Touren: Vier chinesische Solarunternehmen öffneten letzte Woche ihre Bücher und präsentierten teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Die spannende Frage ist nun, ob das Glas halb voll oder halb leer ist...
Die positive Nachricht bei China Sunergy war, dass der Konzern den Nettogewinn im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 15,4 Millionen US-Dollar mehr als verdopppeln konnte. Auch der Umsatzsprung von 57 Prozent auf 125,8 Millionen US-Dollar lag weit über den Prognosen der Analysten. Das Unternehmen verkaufte im Septemberquartal Solarzellen und -module mit einer Kapazität von 87,8 Megawatt, was einem Zuwachs von 61,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im nächsten Quartal will China Sunergy sogar noch mehr Solarprodukte an den Mann bringen und rechnet mit einem Absatz von 102 bis 108 Megawatt.
Auch der chinesische Branchenprimus Suntech Power präsentierte Umsatzzahlen, die über den Schätzungen der Analysten lagen - von Juli bis Ende September konnte das Unternehmen den Umsatz im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 743,7 Millionen US-Dollar steigern. Dennoch enttäuschte der Nettogewinn, der lediglich um 11 Prozent auf 33,1 Millionen US-Dollar zulegte.
Obwohl beide Unternehmen damit mehr als respektable Zahlen lieferten, reagierten die Anleger verschnupft, denn bekanntlich steckt der Teufel im Detail - oder in diesem Falle in der Bruttomarge. Obwohl die Gewinnspanne von China Sunergy im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr von 10,2 Prozent auf 19,9 Prozent emporschnellte, geht das Unternehmen davon aus, dass die Marge im vierten Quartal wieder auf 15 bis 16,5 Prozent sinken dürfte. Weitaus schlechter erging es Suntech Power: Das Unternehmen kämpfte im dritten Quartal mit niedrigen Verkaufspreisen bei gleichzeitig gestiegenen Kosten für Siliziumwafer und kam im Jahresvergleich auf einen Rückgang der Bruttomarge um 1,4 Prozent auf 16,4 Prozent.
Ganz anders liegt die Sache bei Canadian Solar: Das Unternehmen mag zwar Ärger mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC haben, die immer noch dem Verdacht nachgeht, dass es Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierungsmethode des Konzerns gegeben habe, doch Probleme mit der Bruttomarge gibt es nicht - überraschenderweise stieg sie im dritten Quartal aufgrund gesunkener Verarbeitungskosten gegenüber dem Vorjahr sogar um 1 Prozent auf 17,3 Prozent an. Und auch sonst sahen die Quartalszahlen bei weitem nicht so desolat aus, wie zuerst befürchtet: Der Umsatz stieg um 77 Prozent auf 377,2 Millionen US-Dollar, während der Absatz um 95 Prozent auf 200,4 Megawatt zulegte und damit sogar knapp die ursprüngliche Konzernprognose übertraf. Nur der Nettogewinn sank von 25,3 Millionen US-Dollar auf aktuell 20,3 Millionen US-Dollar, was vor allem an einem Verlust in Höhe von 23,6 Millionen US-Dollar in Zusammenhang mit derivativen Instrumenten lag. Für die nahe Zukunft ist das Unternehmen optimistisch: Während sich der Absatz im vierten Quartal auf 220 bis 230 Megawatt erhöhen soll, erwartet Canadian Solar für 2011 sogar einen Gesamtabsatz zwischen 1,2 und 1,3 Gigawatt.
Bei den Zahlen von Yingli Green Energy kam gegen Ende der Woche sogar eine geradezu vorweihnachtliche Stimmung auf, denn der vertikal integrierte Solarkonzern überzeugte auf ganzer Linie: Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Nettogewinn im dritten Quartal auf 68,2 Millionen US-Dollar nahezu vervierfacht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug der Gewinn noch 17,7 Millionen US-Dollar. Auch der Umsatz legte um 48 Prozent auf 490,9 Millionen US-Dollar zu, während die Bruttomarge aufgrund von stabilen Durchschnittspreisen und Einsparungen bei der Produktion von 22,5 Prozent auf aktuell 33,3 Prozent anschwoll - ein spektakulärer Wert, der sogar die recht optimistische Konzernprognose noch übertraf.
Gleichzeitig wurden auch die Schätzungen für das laufende Jahr angehoben: Yingli erwartet jetzt einen Gesamtumsatz im Bereich von 1,78 bis 1,81 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Bruttomarge soll zwischen 32 und 32,5 Prozent liegen. Insgesamt sollen Solarprodukte mit einer Kapazität von 1.020 bis 1.040 Megawatt ausgeliefert werden. Für das nächste Jahr gab sich Yingli demonstrativ gelassen, obwohl Marktbeobachter davon ausgehen, dass es aufgrund des starken Zuwachses bei den weltweiten Fertigungskapazitäten und wegen den Fördergeldkürzungen einiger europäischer Staaten zu einem weiteren Preisrutsch bei Solarmodulen kommen könnte. Mit einer derart hohen Gewinnspanne besitzt das Unternehmen den nötigen finanziellen Spielraum, um künftige Preissenkungen zu verkraften. Außerdem will sich Yingli in der zweiten Jahreshälfte 2011 stärker um das Geschäft im Heimatland China bemühen, womit sich etwaige Preisverluste in anderen Märkten zumindest teilweise kompensieren ließen.
Die im Solactive China Solar Index enthaltenen Einzelwerte sind:
Yingli Green Energy Holding
JA Solar Holdings
Canadian Solar
Trina Solar
Solarfun Power Holdings
ReneSola
China Sunergy
Suntech Power Holdings
LDK Solar
Die Berichtsaison läuft weiterhin auf vollen Touren: Vier chinesische Solarunternehmen öffneten letzte Woche ihre Bücher und präsentierten teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Die spannende Frage ist nun, ob das Glas halb voll oder halb leer ist...
Die positive Nachricht bei China Sunergy war, dass der Konzern den Nettogewinn im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf 15,4 Millionen US-Dollar mehr als verdopppeln konnte. Auch der Umsatzsprung von 57 Prozent auf 125,8 Millionen US-Dollar lag weit über den Prognosen der Analysten. Das Unternehmen verkaufte im Septemberquartal Solarzellen und -module mit einer Kapazität von 87,8 Megawatt, was einem Zuwachs von 61,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im nächsten Quartal will China Sunergy sogar noch mehr Solarprodukte an den Mann bringen und rechnet mit einem Absatz von 102 bis 108 Megawatt.
Auch der chinesische Branchenprimus Suntech Power präsentierte Umsatzzahlen, die über den Schätzungen der Analysten lagen - von Juli bis Ende September konnte das Unternehmen den Umsatz im Jahresvergleich um 57 Prozent auf 743,7 Millionen US-Dollar steigern. Dennoch enttäuschte der Nettogewinn, der lediglich um 11 Prozent auf 33,1 Millionen US-Dollar zulegte.
Obwohl beide Unternehmen damit mehr als respektable Zahlen lieferten, reagierten die Anleger verschnupft, denn bekanntlich steckt der Teufel im Detail - oder in diesem Falle in der Bruttomarge. Obwohl die Gewinnspanne von China Sunergy im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr von 10,2 Prozent auf 19,9 Prozent emporschnellte, geht das Unternehmen davon aus, dass die Marge im vierten Quartal wieder auf 15 bis 16,5 Prozent sinken dürfte. Weitaus schlechter erging es Suntech Power: Das Unternehmen kämpfte im dritten Quartal mit niedrigen Verkaufspreisen bei gleichzeitig gestiegenen Kosten für Siliziumwafer und kam im Jahresvergleich auf einen Rückgang der Bruttomarge um 1,4 Prozent auf 16,4 Prozent.
Ganz anders liegt die Sache bei Canadian Solar: Das Unternehmen mag zwar Ärger mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC haben, die immer noch dem Verdacht nachgeht, dass es Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierungsmethode des Konzerns gegeben habe, doch Probleme mit der Bruttomarge gibt es nicht - überraschenderweise stieg sie im dritten Quartal aufgrund gesunkener Verarbeitungskosten gegenüber dem Vorjahr sogar um 1 Prozent auf 17,3 Prozent an. Und auch sonst sahen die Quartalszahlen bei weitem nicht so desolat aus, wie zuerst befürchtet: Der Umsatz stieg um 77 Prozent auf 377,2 Millionen US-Dollar, während der Absatz um 95 Prozent auf 200,4 Megawatt zulegte und damit sogar knapp die ursprüngliche Konzernprognose übertraf. Nur der Nettogewinn sank von 25,3 Millionen US-Dollar auf aktuell 20,3 Millionen US-Dollar, was vor allem an einem Verlust in Höhe von 23,6 Millionen US-Dollar in Zusammenhang mit derivativen Instrumenten lag. Für die nahe Zukunft ist das Unternehmen optimistisch: Während sich der Absatz im vierten Quartal auf 220 bis 230 Megawatt erhöhen soll, erwartet Canadian Solar für 2011 sogar einen Gesamtabsatz zwischen 1,2 und 1,3 Gigawatt.
Bei den Zahlen von Yingli Green Energy kam gegen Ende der Woche sogar eine geradezu vorweihnachtliche Stimmung auf, denn der vertikal integrierte Solarkonzern überzeugte auf ganzer Linie: Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Nettogewinn im dritten Quartal auf 68,2 Millionen US-Dollar nahezu vervierfacht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug der Gewinn noch 17,7 Millionen US-Dollar. Auch der Umsatz legte um 48 Prozent auf 490,9 Millionen US-Dollar zu, während die Bruttomarge aufgrund von stabilen Durchschnittspreisen und Einsparungen bei der Produktion von 22,5 Prozent auf aktuell 33,3 Prozent anschwoll - ein spektakulärer Wert, der sogar die recht optimistische Konzernprognose noch übertraf.
Gleichzeitig wurden auch die Schätzungen für das laufende Jahr angehoben: Yingli erwartet jetzt einen Gesamtumsatz im Bereich von 1,78 bis 1,81 Milliarden US-Dollar. Die durchschnittliche Bruttomarge soll zwischen 32 und 32,5 Prozent liegen. Insgesamt sollen Solarprodukte mit einer Kapazität von 1.020 bis 1.040 Megawatt ausgeliefert werden. Für das nächste Jahr gab sich Yingli demonstrativ gelassen, obwohl Marktbeobachter davon ausgehen, dass es aufgrund des starken Zuwachses bei den weltweiten Fertigungskapazitäten und wegen den Fördergeldkürzungen einiger europäischer Staaten zu einem weiteren Preisrutsch bei Solarmodulen kommen könnte. Mit einer derart hohen Gewinnspanne besitzt das Unternehmen den nötigen finanziellen Spielraum, um künftige Preissenkungen zu verkraften. Außerdem will sich Yingli in der zweiten Jahreshälfte 2011 stärker um das Geschäft im Heimatland China bemühen, womit sich etwaige Preisverluste in anderen Märkten zumindest teilweise kompensieren ließen.
Die im Solactive China Solar Index enthaltenen Einzelwerte sind:
Yingli Green Energy Holding
JA Solar Holdings
Canadian Solar
Trina Solar
Solarfun Power Holdings
ReneSola
China Sunergy
Suntech Power Holdings
LDK Solar