Beim geplanten Börsengang des insolventen Wäscheherstellers Schiesser sollen die Gläubiger mindestens 70 Prozent ihrer Forderungen bekommen. Angestrebt würden aber 100 Prozent, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag. Zu einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", wonach sich der Modeschöpfer Wolfgang Joop mit 15 Prozent an Schiesser ("Feinripp") beteiligen wolle, äußerte sie sich nicht. Das Traditionsunternehmen hatte bekanntgegeben, mit Joop über eine langfristige Zusammenarbeit als kreativer Berater zu verhandeln.
Schiesser soll im zweiten Quartal 2011 an die Börse gebracht werden. Nachdem das Konstanzer Amtsgericht dem Insolvenzplan von Insolvenzverwalter Volker Grub zugestimmt hat, sollen ihm nun am 9. Dezember die Gläubiger auf einer Versammlung zustimmen. "Ich habe nach den bisherigen Rückmeldungen aus den Gläubigerkreisen keinen Zweifel, dass wir die Zustimmung erreichen werden", sagte Grub.
Die 1875 von Jacques Schiesser gegründete Schiesser AG hatte im Februar 2009 Insolvenz angemeldet, als durch die ruinöse Lizenzfertigung für andere Marken mehr als 80 Millionen Euro Schulden angehäuft wurden. Die meisten dieser Verträge sind aufgelöst, die Belegschaft wurde verkleinert. Heute sind in Radolfzell noch 510 Mitarbeiter, in der Gruppe weniger als 2000. Das Unternehmen schreibt seit einiger Zeit wieder schwarze Zahlen./hd/DP/enl
AXC0083 2010-11-22/11:23