(Neu: Weitere Details zur Analystenstimme der Commerzbank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von deutschen Autobauern haben am
Donnerstag von guten Absatzzahlen in den USA profitiert. Gegen 16.55
Uhr kletterten die Vorzugsaktien von Volkswagen
Die Autowerte gehören in diesem Jahr zu den Gewinnern unter den deutschen Standardwerten. VW und BMW konnten ihren Wert seit Jahresanfang praktisch verdoppeln und führen damit die DAX-Gewinnerliste in diesem Jahr mit weitem Vorsprung vor Infineon an.
Für die Aufschläge am Donnerstag sorgten vor allem gute Nachrichten vom größten Automarkt der Welt. Die deutschen Hersteller legten im November auf dem US-Markt zweistellige Absatzzuwächse hin. Daimler profitierte von seiner Kernmarke Mercedes-Benz, deren Verkäufe um 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen. Auch für BMW ging es kräftig aufwärts: Die Kernmarke legte um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Europas größter Autobauer Volkswagen steigerte seine Verkäufe um gut 24 Prozent und der Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche verkaufte 49 Prozent mehr Fahrzeuge. Ein Händler bezeichnete die Zahlen als weiterhin stark.
COMMERZBANK SIEHT STARKE ZAHLEN - HEBT VW-MODELL JETTA HERVOR
Analyst Daniel Schwarz von der Commerzbank beurteilte die Zuwächse bei den europäischen Autoherstellern ebenfalls als stark. BMW habe von dem niedrigen Vergleichswert aus dem Jahr 2009 profitiert. Der Experte verwies zudem darauf, dass die Münchener im Vergleich zum Vormonat 15 Prozent mehr, die Daimler-Marke Mercedes-Benz dagegen 11 Prozent weniger Vergünstigungen gewährt habe.
Bei Volkswagen habe sich ein vorteilhafter Produktzyklus positiv ausgewirkt, fuhr der Experte fort. So sei das überarbeitete US-Modell Jetta mit einem Anstieg um 40 Prozent erfolgreich gewesen. Die Premium-Tochter Audi habe indes von den Absätzen bei geländetauglichen Modellen (SUVs) profitiert.
EQUINET: 'DEUTSCHE AUTOBAUER GEWINNEN MARKTANTEILE'
"Die Erholung des US-Automobilmarktes geht weiter", titelte Analyst Tim Schuldt von Equinet. Das marktbreite Wachstum habe sich nach dem positiven Trend in den vergangenen Monaten nun nochmals beschleunigt, gleichwohl die Absätze noch weit hinter ihren historischen Höchstständen zurück lägen. Dem Experten zufolge haben die deutschen Produzenten ein stärkeres Wachstum als der Gesamtmarkt gezeigt. Mit 74.522 verkauften deutschen Autos sei der Marktanteil von 8,2 Prozent im Vorjahr auf nun 8,6 Prozent angestiegen.
Während BMW den positiven Trend der vergangenen Monate
fortgesetzt habe, sei die Daimler-Marke Mercedes-Benz beim Wachstum
des Marktanteils aber offenbar am Ende angekommen. Bei Volkswagen
glaube er, dass die Wolfsburger dem Konkurrenten Toyota
Analyst Frank Biller von der Landesbank Baden-Württemberg hob hervor, dass die saisonal bereinigte annualisierte Wachstumsrate im US-Markt auf dem höchsten Stand des Jahres 2010 angekommen sei. Die deutschen Autobauer hätten stark abgeschnitten und dabei über den Erwartungen gelegen. Bei BMW sei das Wachstum von den 5er-, 1er- und 3er-Serien getragen gewesen, während die 7er-Reihe rückläufig gewesen sei. Begünstigst von den starken G- und M-Klassen habe Daimler im Monat November die höchsten Absätze seit 2007 erzielt.
Porsche habe unterdessen vom Cayenne und vor allem dem Panamera profitiert, dessen Absätze sich fast verdoppelt hätten. Bei Volkswagen habe sich neben dem Geländewagen Touareg das US-Serienmodell Jetta positiv ausgewirkt./tih/gl/la/zb
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