
Der Verband fordert eine nachträgliche Einmalzahlung an jedes Conterganopfer von durchschnittlich 100.000 Euro je nach Schädigungsgrad. Das Schlafmittel Contergan mit dem Wirkstoff Thalidomid, hatte um 1960, von Schwangeren eingenommen, zu massiven Schädigungen und Missbildungen bei deren Kindern geführt. Die Betroffenen, in Deutschland ca. 2.500, dieses bisher größten deutschen Pharmaskandals sind heute 45 bis 50 Jahre alt und leiden zunehmend unter Überdehnungen von Gelenken und Sehnen, vorzeitiger Abnutzung von Knochen und Knorpeln, chronischen Schmerzen und haben steigenden Assistenz- und Pflegebedarf. Immer mehr werden erwerbsunfähig. Sie brauchen mehr physiotherapeutische Maßnahmen und Therapien bei psychischen Belastungen, die nicht selten in Depressionen münden. Die in Jahrzehnten mühsam erkämpfte Selbstständigkeit und errungene Lebensqualität steht mit steigendem Alter auf dem Spiel. Die Mehraufwände für Hilfsmittel, Kfz-Hilfe, medizinische Leistungen und Kurmaßnahmen müssen vorwiegend privat erbracht werden und können durch viele Betroffene nicht mehr geschultert werden. Ihnen drohen Altersarmut und Verelendung.
Der Strafprozess vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Aachen gegen Grünenthal (Umsatz 2009 weltweit: 881 Mio. Euro) endete am 18.Dezember 1970 ohne Urteil mit Einstellung des Verfahrens. Das Unternehmen und die Bundesregierung zahlten je hundert Millionen D-Mark in die sogenannte Conterganstiftung ein, aus der seither Renten an ca. 2.700 anerkannte Betroffene ausbezahlt werden. Das Stiftungsgesetz enthält eine skandalöse "Generalenteignung", die den Opfern seitdem alle Rechtsansprüche gegen Grünenthal verbaut. Dieses Gesetz möchte der Verband geändert sehen. Seit 1997 zahlt nur noch der Staat - derzeit zwischen 248 und 1.116 Euro monatlich pro Person. Unter öffentlichem Druck schoss Grünenthal im Jahre 2009 dann 50 Millionen Euro nach, ein "erster Schritt", dem weitere folgen sollten, so das Unternehmen. Es blieb beim ersten Schritt und neuerdings werden nicht einmal mehr Anschreiben des Bundesverbandes beantwortet. Bei Grünenthal - einem Familienunternehmen -" streiten sie sich lieber um die Verteilung der jährlichen Pfründe unter Verwandten und Vorstand als sich ihrer historischen und aktuellen Verantwortung zu stellen", sagt Margit Hudelmaier, "Das kann so nicht bleiben!"
Originaltext: Bundesverband Contergangeschädigter e.V. Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/82638 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_82638.rss2
Pressekontakt: Margit Hudelmaier, 1. Vorsitzende Bundesverband Contergangeschädigter e.V. Tel.:Geschäftsstelle 07391-4719, 0173 9168274 Mobil 0731 185-4412 Email: contergan-bundesverband@web.de
Rechtsanwalt Jan Freytag 0251-524091 Email: Info@Rechtsanwaelte-Freytag.de
Forderungskatalog im Einzelnen: www.contergan.de
© 2010 news aktuell