DJ UPDATE: WestLB-Eigner verhandeln mit 4 Interessenten über Verkauf
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Von Rüdiger Schoß DOW JONES NEWSWIRES
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Im laufenden Verkaufsprozess der WestLB haben die Eigentümer der nordrhein-westfälischen Landesbank überraschenderweise gleich von 4 Bietern Angebote für das gesamte Institut erhalten. Mit ihnen sollen nun in den kommenden Tagen weitere Verhandlungen geführt werden, teilte der mit dem Verkauf beauftragte Friedrich Merz am Freitag in Düsseldorf mit. Die Interessenten können nun einen Blick in die Bücher werfen. Bis zum 11. Februar müssten die bislang nicht bindenden Angebote konkretisiert werden.
Am Donnerstag hatten sich die WestLB-Eigentümer im Lenkungsausschuss von Merz anonymisiert über alle eingegangenen Angebote informieren lassen. "Die engagierten, intensiven und guten Diskussionen im Lenkungsausschuss bringen uns ein erhebliches Stück weiter in einem geordneten Verfahren, einen neuen Eigentümer für die Bank zu finden", sagte Merz. Im Lenkungsausschuss sitzen neben Merz Vertreter des Bundes, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der beiden nordrhein-westfälischen Sparkassenverbände.
Die Sparkassenverbände und die Landesbank selbst wollten keine Stellungnahme abgeben.
Die vier Interessenten hätten Angebote für die ganze Bank abgegeben, sagte eine Sprecherin von Merz auf Anfrage von Dow Jones Newswires. Die Namen der Bieter nannte sie nicht. Vor wenigen Tagen hatte Dow Jones Newswires aus Finanzkreisen erfahren, dass die Beteiligungsgesellschaften Apollo und Lone Star unverbindliche Angebote für die Landesbank von Nordrhein-Westfalen abgegeben hatten. Zudem sei auch die Beteiligungsgesellschaft Blackstone interessiert. Jedoch hielten die Kreise damals Angebote für den Gesamtkonzern für ausgeschlossen.
Jüngsten Medienberichten zufolge interessieren sich daneben auch strategische Investoren für die WestLB. So prüften auch die japanische Shinsei Bank und die chinesische China Development Bank ein Investment, hieß es.
In der kommenden Woche soll nun die EU-Kommission in Brüssel über den jüngsten Stand des Bieterverfahrens informiert werden, teilte Merz weiter mit. Dabei würden den Wettbewerbshütern die einzelnen Konzepte der Bieter erläutert. Der Sprecherin des Verkaufsbeauftragten zufolge enthalten die eingereichten Angebote unter anderem auch Konzepte zur Rückführung gezahlter Beihilfen.
Die Eigentümer der WestLB haben bis Mitte Februar Zeit, der EU einen neuen Umstrukturierungsplan vorzulegen. Für ihre Zustimmung zum milliardenschweren Rettungsplan fordern die Wettbewerbshüter einen radikalen Schrumpfkurs. Zudem müssen die bisherigen Eigentümer umstrittene staatliche Beihilfen zurückzahlen und die Bank verkaufen.
Webseite: www.westlb.de -Von Rüdiger Schoß, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 117, ruediger.schoss@dowjones.com (Bill Launder hat zu dem Bericht beigetragen.) DJG/rso/has
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January 14, 2011 07:14 ET (12:14 GMT)
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