In der Flut positiver Prognosen sticht die Analyse von Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba – Landesbank Hessen-Thüringen, heraus. Sie erwartet keine neuen Rekorde, sondern ein Rückgang von mehr als zehn Prozent beim DAX. "6200 ist unser Ziel 2011", sagt sie, "und das wäre nur gut für uns". Nach ihrer Analyse hat der DAX schon Vieles vorweggenommen.
Sie erwartet vor allem in China eine Abkühlung, die sich dann auch auf die deutsche Wirtschaft auswirken sollte. Das dürfte dann Folgen für den DAX haben. "Der zyklische Bullenmarkt des DAX nähert sich seinem Ende", ist Traud überzeugt. Aber dieses Szenario sieht sie nicht negativ, weil es Übertreibungen vermeidet: "Wenn der DAX über 8000 steigt, dürfte das mit starken Ansteigen der Inflation einhergehen, und dann kommt es zum Crash am Rentenmarkt", warnt die Chefvolkswirtin. Ihr Hauptszenario mit einer Abschwächung der Wirtschaft und einem schwächen DAX setzt sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 Prozent an.