Der Energiekonzern Eon
"Der Spiegel" hatte berichtet, dass Experten des Bundesumweltministeriums eine sofortige Abschaltung des Kernkraftwerks gefordert hätten. Laut dem Magazin geht es um eine Leitung im nuklearen Teil der Anlage, die den Hauptkühlkreislauf mit dem Druckbehälter des Reaktors verbindet. Ein Bruch der Leitung würde demnach zu einem in Deutschland so noch nie dagewesenen Störfall der Stufe 3 führen. Laut der Sprecherin besteht diese Gefahr aber nicht: "Wir sind uns sicher, dass es keinen Riss gibt."
Zudem hätten Eon und die zuständige bayerische Atomaufsicht den Vorfall erst sechs Monate später gemeldet, schrieb der "Spiegel". Die Sprecherin erklärte, dass Eon gemeinsam mit der Atomaufsicht und dem TÜV Süd zu dem Schluss gekommen sei, dass der Vorfall unter den offiziellen Meldekriterien gelegen habe. "Eine Meldepflicht war somit nicht gegeben", heißt es in einer Stellungnahme des Konzerns.
Im September habe Eon dann in der Reaktorsicherheitskommission (RSK) des Bundes über die Auffälligkeit berichtet. Im Dezember sei das Thema bei einem Treffen nach weiteren Untersuchungen erneut zur Sprache gekommen. Die RSK habe die Position bezogen, dass kein Anlass für ein sofortiges Handeln bestehe. "Damit wurde die Bewertung, dass der Befund sicherheitstechnisch völlig unbedenklich ist, bestätigt", heißt es in der Stellungnahme. Die Mitglieder der RSK beruft das Bundesumweltministerium.
Die Sprecherin wies darauf hin, dass es wahrscheinlich wegen Veränderungen in der Prüftechnik zu Auffälligkeiten gekommen sei. Eon wolle das Bauteil nun während einer planmäßigen Revision im März vorsorglich austauschen. Der Energiekonzern sei zur Sicherheit bei allen Untersuchungen vom schlimmsten Szenario ausgegangen: einem Riss mit einer Größe von 2,7 Millimetern in der Leitung. "Selbst dann wäre keine Gefahr im Verzug gewesen."/fps/DP/he
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AXC0024 2011-01-16/14:52