DJ UPDATE: IVG treibt mit Kavernenverkauf Entschuldung voran
(Durchgehend neu)
Von Madeleine Nissen und Markus Klausen DOW JONES NEWSWIRES
BONN (Dow Jones)--Der Bonner Immobilienkonzern IVG hat mit dem Verkauf von Kavernen an den hauseigenen Fonds seine Entschuldung vorangetrieben. Bis Ende 2012 werden die Schulden aus einem syndizierten Kredit ("Syn-Loan-II") im Gesamtvolumen von 1,3 Mrd EUR um 600 Mio EUR schmelzen, wie das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag erklärte. Ziel der IVG ist es, den Verschuldungsgrad durch weitere Kredittilgungen von heute rund 70% mittelfristig auf 60% bis 65% im Verhältnis zum Eigenkapital zu senken.
Zum Ende des dritten Quartal hatte die IVG insgesamt Schulden in Höhe von 4,9 Mrd EUR, die sie unter anderem durch Projektverkäufe weiter senken will. Wichtigstes Element bei der geplanten Entschuldung sind die Einnahmen aus Kavernenverkäufen. Das Unternehmen baut unter anderem Kavernen und verkauft die meisten, sobald sie fertig sind, an einen Immobilienfonds. Geld kommt bei den Bonnern aber auch durch die Mieteinnahmen in die Kassen.
Ende 2010 seien rund 120 Mio EUR des syndizierten Kredits getilgt worden, wie das MDAX-Unternehmen weiter mitteilte. Den nächsten größeren Tilgungsschritt über rund 180 Mio EUR erwartet IVG für Frühjahr 2011. Insgesamt sollen 2011 etwa 200 Mio EUR und im Jahr darauf rund 290 Mio EUR zurückgezahlt werden. Insgesamt sind das dann rund 600 Mio EUR an Schulden, die bis Ende 2012 abgebaut werden sollen.
Wie am Donnerstag zusätzlich bekannt wurde, schloss der Immobilienkonzern die im November 2010 bereits bekannt gegebene vorläufige Verlängerung für eine Finanzierung des Milliardenprojekts "The Squaire" am Frankfurter Flughafen im Volumen von 500 Mio EUR ab.
Die Nachrichten sind eine Bekräftigung von dem, was die IVG Analysten gegenüber bereits kommuniziert hatte, aber noch nicht öffentlich verbreitet hatte. Gleichwohl entwickelte sich die Aktie im Mittagshandel mit plus 1,5% besser als der Gesamtmarkt, der 1,8% verlor. Auch andere Immobilienwerte konnten mit der starken Kursentwicklung der IVG nicht mithalten.
Positiv für den gesamten Sektor wirken sich Händlern zufolge Berichte über eine Belebung des Immobilienmarktes in diesem Jahr aus. Hiernach sehen Beratungsgsgesellschaften ein Verkaufspotenzial für Gewerbe- und Wohnimmobilien im Volumen von 25 Mrd EUR.
Von der Erholung der Immobilienmärkte hat die IVG bereits profitiert: Nach zwei Verlustjahren in Folge prognostizieren die Bonner für 2010 einen Gewinn. Auch für das laufende Jahr rechnet Vorstandssprecher Gerhard Niesslein mit einer anhaltenden Stabilisierung am Immobilienmarkt.
Webseite: www.ivg.de - Von Madeleine Nissen und Markus Klausen, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 115, madeleine.nissen@dowjones.com DJG/maw/kla/jhe
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January 20, 2011 06:55 ET (11:55 GMT)
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