
DJ FOMC hält trotz besserer Wirtschaftslage an expansivem Kurs fest
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Federal Reserve hat sich am Mittwoch etwas zuversichtlicher über die Konjunkturentwicklung und die Lage am Arbeitsmarkt in den USA geäußert, an dem grundlegenden Bild der Wirtschaft veränderte sich aber nichts. Die Wirtschaftserholung setze sich fort, doch sei sie nicht stark genug, um die Lage am Arbeitsmarkt beträchtlich zu verbessern, erklärte der Offenmarktausschuss (FOMC) der Federal Reserve in Washington. Vor diesem Hintergrund hielt die US-Notenbank an ihrem ultraexpansiven Kurs fest - diesmal ohne eine Gegenstimme.
Den Zielsatz für Tagesgeld ließ das Gremium unverändert in der Spanne von 0,00% bis 0,25%, was den Erwartungen von geldpolitischen Beobachtern entsprach. Außerdem bekräftigten die Währungshüter um Fed-Chairman Ben Bernanke, den Leitzins "für einen ausgedehnten Zeitraum" auf einem "außergewöhnlich niedrigen Niveau" zu lassen. Der weniger wichtige Diskontsatz wurde bei 0,75% belassen.
Der FOMC bestätigte zudem, weiterhin Erträge aus fällig werdenden Wertpapieren zu reinvestieren und wie im November 2010 angekündigt bis Ende des zweiten Quartals 2011 länger laufende Staatsanleihen über insgesamt 600 Mrd USD zu kaufen. Das Tempo der Käufe und das Volumen des Programms sollen weiterhin regelmäßig im Lichte neuer Informationen überprüft und das Programm entsprechend angepasst werden, um maximale Beschäftigung und Preisstabilität zu erreichen, heißt es in dem Begleittext zum Zinsentscheid.
Bei der ersten FOMC-Sitzung in diesem Jahr erhielten nach dem traditionellen Rotationsprinzip der US-Notenbank vier neue Fed-Präsidenten das Stimmrecht für die Dauer dieses Jahres: Dies sind Charles Plosser (Philadelphia), Narayana Kocherlakota (Minneapolis), Richard Fisher (Dallas) und Charles Evans (Chicago). Nach Ansicht von Beobachtern dürften die neu stimmberechtigten Mitglieder in der Summe die Inflationsrisiken der extrem expansiven Geldpolitik etwas stärker gewichten als die bisherigen.
Obwohl sich einige der neuen Fed-Präsidenten im FOMC - vor allem Plosser - im Vorfeld sehr kritisch zu den Fed-Anleihekäufen geäußert hatten, fiel die Entscheidung des Gremiums einstimmig. Im vergangenen Jahr hatte der Präsident der Kansas-City-Fed, Thomas Hoenig, bei allen FOMC-Sitzungen ein abweichendes Votum abgegeben.
DJG/kth/cln
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January 26, 2011 14:40 ET (19:40 GMT)
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