Die unaufhörlich steigenden Rohstoffpreise
lassen den britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto
Nachdem der Konzern in den vergangenen zwei Jahren seine Schulden von rund 40 Milliarden auf 4,3 Milliarden Dollar gesenkt hat, sollen die Aktionäre von den Traumgewinnen nun gleich doppelt profitieren. So steigt die Dividende von 0,45 auf 1,08 Dollar, das sind noch einmal 20 Prozent mehr als zuletzt angekündigt. Zudem will das Unternehmen bis Ende 2012 eigene Aktien für 5 Milliarden Dollar zurückkaufen. Die Aktie legte zum Handelsauftakt leicht zu.
'NEU BELEBT'
"Rio Tinto ist neu belebt", sagte Albanese und hakte damit die Wirtschaftskrise endgültig ab. Der weltweite Wirtschaftseinbruch hatte mit abstürzenden Rohstoffpreisen Rio Tinto schwer getroffen. Besonders der rund 40 Milliarden Dollar teure Kauf des Aluminumkonzerns Alcan 2007 brachte Rio Tinto während der Krise in große Schwierigkeiten. Der Konzern musste in seiner Not zu einer Kapitalerhöhung greifen. Zwischenzeitlich wurde sogar über eine höhere Beteiligung des chinesischen Staatskonzerns Chinalco verhandelt.
Inzwischen läuft Rio Tinto nach eigenem Bekunden wieder auf Hochtouren und profitiert wie seine Konkurrenten vom globalen Wirtschaftswachstum. Der immense Rohstoffhunger vor allem der Schwellenländer treibt die Preise nach oben. "Der Ausblick bleibt positiv", sagte Albanse. Es gebe aber steigende Risiken. So hätten sich die Unsicherheiten nach dem Auslaufen vieler Konjunkturprogramme erhöht. Zu schaffen machen Rio Tinto die Überflutungen in Australien, die vor allem die Kohleförderung einschränken. Allerdings dürften die Ausfälle durch steigende Preise mehr als wettgemacht werden, sagen Experten.
DES EINEN FREUD, DES ANDEREN LEID
Unter der dramatischen Preisexplosion leiden hingegen viele
Industrien. So klagen etwa Stahlkonzerne über die
Kostensteigerungen, die sie kaum an ihre Kunden weiterreichen
können. Zudem beschwert sich die Branche über mangelnden Wettbewerb
vor allem auf dem Eisenerzmarkt. Die drei Hauptproduzenten Vale, BHP
Billiton
Als Reaktion auf die steigende Nachfrage und das Zusammenschlussverbot hat Rio Tinto bereits im vergangenen Sommer das größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte aufgelegt. Bis Ende 2011 will das Unternehmen in neue Förderprojekte 13 Milliarden Dollar stecken. Dazu gehört etwa eine riesige Kupfermine in der Mongolei.
ZUKÄUFE BIS 5 MILLIARDEN DOLLAR
Für knapp vier Milliarden Dollar übernimmt Rio Tinto derzeit den australischen Kohleförderer Riversdale. Weitere Akquisitionen würden geprüft, sagte Verwaltungsrat-Chef Jan du Plessis. Im Blick seien dabei kleinere und mittelgroße Unternehmen, damit meint der Konzern einen Kaufpreis von bis zu 5 Milliarden Dollar./enl/mne/wiz
ISIN AU000000RIO1 GB0000566504
AXC0073 2011-02-10/09:44