
Minsk (BoerseGo.de) - Das autoritär regierte Weißrussland steht kurz vor dem Staatsbankrott. Um dies abzuwenden, hat sich Minsk mit der Bitte um 2 Milliarden US-Dollar Kredit an frühere Sowjetrepubliken gewandt. Das Geld soll aus dem 2009 geschaffenen Antikrisenfonds der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (EAWG) stammen, so Vize-Regierungschef Sergej Rumas am Mittwochabend.
Das Land leidet unter den Ende Januar verschärften Sanktionen von EU und USA. Sie sind Reaktion auf die Unterdrückung Andersdenkender sowie die gefälschte Wiederwahl des Präsidenten Alexander Lukaschenko im Dezember. Die westlichen Länder hatten dem Diktator bereits finanzielle Unterstützung angeboten, wenn er dafür im Gegenzug demokratische Reformen vornehme. Dies hatte Lukaschenk jedoch abgelehnt.
Ohne Hilfe von außen erwartet das Land nach Aussage von Beobachtern unweigerlich der Staatsbankrott. Die Kommandowirtschaft ist immer noch von Energiesubventionen Russlands stark abhängig und die Verschuldung des Staates beläuft sich Schätzungen zufolge auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar. Weißrussland hat 9 Millionen Einwohner.