
Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Ratingagentur Moody's hat nachrangige Anleihen von 23 deutschen Banken um bis zu 7 Stufen herabgestuft. Der Grund sei, dass die Agentur nicht mehr an Rettungsaktionen des Staates bei Bankenpleiten glaube, wie verschiedene Medien aus einem Moody's-Bericht vom Freitag zitierten.
Das neue Restrkuturierungsgesetz der Bundesregierung verlagere die Verantwortung stärker auf die Bankeneigentümer, sodass diese im Krisenfall zur Kasse gebeten würden. "Die Ratingagentur glaubt, dass die staatliche Unterstützung (...) für nachrangige Verbindlichkeiten weit weniger sicher ist als in der Vergangenheit", erklärte der Moody's-Analyst Mathias Külpmann in Frankfurt.
Das Handelsblatt schätzt, dass dies die Risiken für Anleihegläuber massiv erhöhe. Bei der Herabstufung der Ratings von 23 deutschen Banken handelt es sich den Angaben zufolge um ein Volumen von rund 24 Milliarden Euro. Moody's hatte bereits zuvor angekündigt, Ratings für solche Papiere fast ausschließlich an der eigenen Finanzstärke der Bank auszurichten und nicht an der Wahrscheinlichkeit einer Rettung durch den Steuerzahler.
Im Schnitt sei die Herabstufung der Nachranganleihen (Lower Tier 2 und Tier 3) um 2,5 Notches erfolgt. Am stärksten sei die Deutsche Pfandbriefbank - eine operative Tochter der Hypo Real Estate (HRE) - herabgestuft worden. Sie wurde 7 Schritte von "Baa1" auf "B2" heruntergesetzt. 6 Stufen ging es für die IKB abwärts: von "Ba2" auf "Caa2". Dies ist die schlechteste Bewertung von allen 23 Banken.
Nachranganleihen der Deutschen Bank und der DZ Bank gingen um zwei Notches auf "A3" (voher "A1") zurück. Die der Commerzbank fielen um 4 Stufen auf "Baa2". Auch die vorrangigen Anleihen der Commerzbank sollen geprüft werden, so Moody's weiter. Die Prüfung zielt jedoch auf maximal zwei Notches abwärts ab. Der Grund: Der verschuldete Immobilienfinanzierer Eurohypo belastet.