Vor den Zahlen der Commerzbank am Mittwoch werden die Analysten mutiger, was die Aktie Deutschlands zweitgrößter Bank angeht. Schließlich wird ein Milliardenprofit erwartet und die staatliche Umklammerung könnte bis Sommer fast der Vergangenheit angehören. Laut Medienberichten plant die Bank die vorzeitige Rückzahlung eines großen Teils der stillen Einlage des Bundes. Alle Einschätzungen dazu liefert der aktuelle DAF-Beitrag an dieser Stelle.
Martin Blessing soll einem Zeitungsbericht zufolge noch länger im Chefsessel der staatlich gestützten Commerzbank sitzen.
Der Aufsichtsrat der Bank werde sich in seiner Sitzung am Dienstag mit der Personalie beschäftigen, berichtete die "Financial Times Deutschland" am Montag vorab unter Berufung auf Berliner Regierungskreise. Dem Bericht zufolge soll der Vertrag des 47-Jährigen, der im Oktober ausläuft, verlängert werden. Unklar sei aber, für wie lange. Ein Banksprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Am Mittwoch findet in Frankfurt die Bilanzpressekonferenz des Instituts statt. Die in der Finanzkrise mit 18,2 Milliarden frischem Kapital vom Staat gerettete Bank hat ihr Gewinnziel im vergangenen Jahr nach Schätzungen von Analysten übertroffen. Von Reuters befragte Experten rechnen im Schnitt mit einem IFRS-Vorsteuergewinn von 1,25 Milliarden Euro. Die Bank hat mehr als eine Milliarde in Aussicht gestellt. Zinsen auf die Stille Einlage des SoFFin muss die Bank wohl dennoch nicht zahlen: Wegen einer Milliardenabschreibung auf den Immobilienfinanzierer Eurohypo dürfte sie nach dem deutschen Bilanzstandard (HGB) einen Verlust ausweisen. Commerzbank-Mitarbeiter sollen für 2010 trotzdem Erfolgsprämien erhalten, dies hatte am Wochenende für Aufruhr gesorgt.