Berlin (ots) - Seit Tagen liefert Guttenberg ein beschämendes Schauspiel, wie man Moral verbiegen und Begriffe umdeuten kann. Wo Täuschung vorliegt, redet der Minister von "gravierenden handwerklichen Fehlern". Er stellt sich der "Öffentlichkeit", die in Wahrheit ein Heimspiel in Kelkheim ist, nachdem er sich vor der verächtlich gemachten "Hauptstadtpresse", der er auskunftspflichtig ist, feige verdrückt hat. Am letzten Freitag löscht er demonstrativ den Titel von seiner Homepage ("ich betone vorübergehend"), am Montag, noch eine Finte, verzichtet er ganz auf den akademischen Grad. Er spricht von Demut, wo tatsächlich Anmaßung stattfindet; einen Doktortitel kann man nicht zurückgeben, er wird verliehen und aberkannt. Er sagt Entschuldigung und betreibt eigenmächtige Entschuldung. Besonders verstörend wirkt, wenn ein Verteidigungsminister die getöteten Soldaten in Afghanistan als argumentativen Schutzschild reklamiert, um von der eigenen Schande nicht ehrlich zu reden.
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