UPDATE: E.ON macht mit Netzabgabe großen Schritt zu Verkaufsziel

DJ UPDATE: E.ON macht mit Netzabgabe großen Schritt zu Verkaufsziel

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Von Martin Rapp DOW JONES NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Energiekonzern E.ON macht in hohem Tempo Fortschritte bei seiner angestrebten Portfoliobereinigung. Dabei hilft erneut der US-Versorger PPL, der nach den E.ON-Töchtern auf seinem Heimatmarkt nun auch für das britische Verteilnetz des Düsseldorfer DAX-Konzerns einen Milliardenbetrag überweist. E.ON erreicht mit dem Verkauf damit schon die Hälfte des erst im November verkündeten Desinvestitionsziels.

PPL übernimmt nach Angaben von Mittwoch das britische Verteilnetz der Düsseldorfer E.ON AG. Das unter Central Networks firmierende Geschäft geht für insgesamt 4 Mrd GBP, was zum aktuellen Kurs 4,7 Mrd EUR entspricht, an den Konzern aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania. Der Aufsichtsrat habe der Vereinbarung zugestimmt und die Transaktion soll Anfang April abgeschlossen werden, erklärte E.ON.

Im Kaufpreis sind laut dem Unternehmen Schulden von 500 Mio GBP enthalten, so dass E.ON durch den Verkauf über 4 Mrd EUR in bar zufließen dürften. "Die Transaktion trägt maßgeblich zum Erreichen der Ziele unseres Desinvestitionsprogramms bei", wurde der Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen zitiert. Mit dem Verkauf des britischen Netzes überträgt der DAX-Konzern zusätzlich Pensionsrückstellungen im Umfang von 200 Mio GBP. Insgesamt sorgt die Transaktion für einen Buchgewinn von 200 Mio EUR.

Central Networks ist der zweitgrößte Stromverteilnetzbetreiber in Großbritannien. Das Unternehmen betreibt das insgesamt rund 133.000 Kilometer lange Regionalnetz in den britischen Midlands und liefert Strom an über fünf Millionen Netzkunden. E.ON hatte Central Networks East 2002 im Rahmen der Übernahme des damaligen britischen Energieversorgers Powergen übernommen und später mit dem benachbarten Verteilnetzbetreiber Midlands Electricity verschmolzen.

Teyssen zufolge sind die mangelnden Wachstumsaussichten des regulierten Geschäfts der Grund für die Veräußerung. "Central Networks ist ein anhaltend erfolgreiches Verteilnetzunternehmen, bietet uns allerdings nur sehr eingeschränkte Perspektiven für weitere Wertsteigerungen", sagte der Vorstandsvorsitzende. In einer im Internet veröffentlichten Präsentation beziffert E.ON den um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern der Sparte im Jahr 2010 auf knapp 400 Mio EUR.

Teyssen ist noch kein Jahr im Amt und hat in den zehn Monaten seiner Tätigkeit entscheidende Weichen gestellt, um auf rückläufige Margen wegen des widrigen Marktumfelds zu reagieren. Neben der geplanten Hinwendung ins nichteuropäische Ausland, dem Ausweiten der Sparziele und Investitionskürzungen hatte er im November auch ein zweites Programm zur Portfoliobereinigung angestoßen. Damit soll die hohe Verschuldung von rund 45 Mrd EUR reduziert und Mittel für Investitionen frei werden.

15 Mrd EUR will E.ON so bis Ende 2013 einnehmen. Wenn der Konzern in dem Tempo weitermacht wie bisher, ist das Ziel schneller erreicht. Im Dezember wurde der Verkauf der übrig gebliebenen Anteile am russischen Gaskonzern Gazprom für 3,4 Mrd EUR vereinbart, kurz vor Weihnachten dann das italienische Gasnetz für knapp 300 Mio EUR veräußert.

Dabei hatte E.ON in den zwei Jahren zuvor bereits Teile abgestoßen und damit rund 13 Mrd EUR eingenommen. Schon davon kam ein großer Anteil durch PPL herein. Für das US-Geschäft hatte E.ON 2010 von dem Versorger knapp 6 Mrd EUR bekommen.

Webseite: www.eon.com -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; [phone]; [e-mail] DJG/mmr/brb

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March 02, 2011 05:01 ET (10:01 GMT)

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