DJ JAPAN/Fitch: Erdbebenschäden sind für Versicherer tragbar
LONDON (Dow Jones)--Die Ratingagentur Fitch geht davon aus, dass die durch die Erdbebenkatastrophe in Japan verursachten Versicherungsschäden von der Versicherungs- und Rückversicherungsbranche ohne weitreichende Liquiditätsprobleme oder übermäßige finanzielle Belastungen getragen werden können. Und das, obgleich es sich um eines der am höchsten versicherten Ereignisse in der Geschichte handeln dürfte, teilte Fitch am Montag mit.
Aufgrund des Umfangs und der Komplexität der Versicherungsschäden werde es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die internationalen Schadenregulierer und die lokalen Sachverständigen die entstandenen Schäden beziffern könnten. Die Versicherungsschäden dürften aber deutlich unter den volkswirtschaftlichen Schäden liegen.
So seien die Schäden bei Wohnimmobilien von einem staatlichen Versicherungssystem abdeckt. Die Regierung übernehme damit Schäden in Höhe von bis zu 4,3 Bill JPY (rund 52,6 Mrd USD). Japanische Sachversicherer hätten in den vergangenen Jahren erhebliche Katastrophenreserven in Höhe von 524 Mrd JPY aufgebaut. Zudem würden Erdbebenpolicen nur als Zusatzversicherung angeboten und nur zwischen 14% und 17% der Häuser in Japan seien davon abgedeckt. Darüberhinaus habe das Epizentrum in einiger Entfernung von den stark bevölkerten Gebieten um Tokio und Osaka gelegen. In den betroffenen Gebieten sei die Versicherungsquote geringer als in den Großstädten.
Etliche Rückversicherer dürften allerdings infolge der Katastrophe ihre Gewinnprognosen für 2011 senken und im Laufe des Jahres weitere Katastrophenschäden in ihre Bilanz nehmen, so Fitch. Aufgrund der Flut in Australien und dem Erdbeben in Neuseeland hatten die Unternehmen bereits etliche Schäden verbuchen müssen und mehrere Rückversicherer hatten erklärt, ihr Katastrophenbudget 2011 größtenteils bereits aufgebraucht zu haben.
Webseite: www.fitchratings.com DJG/sha/jhe(END) Dow Jones Newswires
March 14, 2011 08:17 ET (12:17 GMT)
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