"Für mich sieht die Aktie von Nordex sehr gut aus. Die Geschäfte werden durch den politischen Wandel in Deutschland befeuert, und die Kapitalerhöhung ist ein klares strategisches Zeichen. Man möchte den Wandel nutzen, um den Ausbau der Aktivitäten zu finanzieren." Arakdius Materla von X-Trade-Brokers spricht über die Titel aus dem Bereich erneuerbaren Energien, den DAX und die Aktie der Commerzbank.
Der deutsche Aktienmarkt bleibt angesichts der
unsicheren Lage im havarierten japanischen Atomkraftwerk nervös. Der Leitindex
Dax gab am Dienstag erneut leicht nach und büßte 0,06 Prozent auf
6.934,44 Punkte ein. Der MDax der mittelgroßen Werte lag mit 0,18
Prozent bei 10.219,34 Punkten im Plus, während es beim TecDax um 0,59
Prozent auf 915,61 Punkte nach unten ging. Der Kampf gegen einen Super-GAU in Fukushima könne noch Monate
dauern. Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnete die Lage in der Atom-Ruine am
Dienstag als "unvorhersehbar ".Im Boden um das Kraftwerk Fukushima Eins war
hochgiftiges, radioaktives Plutonium entdeckt worden. Ein weiteres Problem ist
das strahlende Wasser in den Kellern und Gräben der Atom-Ruine. Die Investoren
seien deshalb weiterhin sehr nervös, sagte Ruland. Darauf deuteten auch die
ungewöhnlich niedrigen Umsätze an den Börsen hin. Unterstützung bekam der Dax am
Dienstagnachmittag von der US-Börse. Dort legten die Aktien in den ersten
Handelsstunden zu. Größter Verlierer im Dax waren die Titel der Commerzbank, die um
4,27 Prozent auf 5,518 Euro fielen. Börsianer verwiesen auf Spekulationen, dass
die vom Staat gestützte Bank die von vielen Experten erwartete Kapitalerhöhung
bald durchziehen könnte. Ebenfalls im Blickpunkt standen die Titel von Siemens, nachdem der Konzern die Börsenpläne für die Tochter Osram und den
erneuten Unternehmensumbau offiziell bekanntgab. Über beide Schritten war
bereits zuvor spekuliert wurden. Die Aktie profitierte davon in den vergangenen
Tagen -am Dienstag nahmen die Anleger erst einmal Gewinne mit. Der Titel des
Dax-Schwergewichts sank um 0,04 Prozent auf 94,23 Euro. An die Dax-Spitze setzten sich die Aktien von Bayer, die wegen
positiven Aussagen zum Geschäft in Schwellenländern um 2,30 Prozent auf 54,30
Euro stiegen. Der Chemie- und Pharmakonzern will den Umsatz in den sogenannten
Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China bis zum Jahr 2015 von bislang
5,5 Milliarden Euro auf rund 10 Milliarden verdoppeln. Das sagte Konzernchef
Marijn Dekkers dem "Handelsblatt "(Dienstag). Allein in China will der
Leverkusener Konzern demnach den Umsatz von drei auf sechs Milliarden Euro
steigern. Nachdem die Aktien von Anbietern alternativer Energien zum Wochenstart noch
von den Wahlerfolgen der Grünen profitiert hatten, machte sich hier am Dienstag
etwas Ernüchterung breit. Die meisten Titel verloren wieder etwas an Boden -
Kapitalerhöhungen, schwache Ausblicke und andere Nachrichten sorgten für
Verluste. So ging es zum Beispiel für die Papiere des Windkraftanlagenbauers Nordex wegen der Ausgabe neuer Aktien um 4,54 Prozent auf 8,94 Euro nach
unten. Die Q-Cells-Titel sanken um 5,74 Prozent auf 3,20 Euro. Der
Hersteller von Solarzellen habe einen schwachen Ausblick auf 2011 gegeben,
kommentierte Analyst Jean-Francois Meymandi von der UBS .Die Papiere
des Solarzulieferers Roth &Rau büßten wegen einer Klage des Kunden
Conergy um 6,89 Prozent auf 16,955 Euro nach unten. Im MDax richtete sich der Fokus auf die Titel von Hugo Boss, die
an der Indexspitze um 5,78 Prozent auf 57,86 Euro kletterten. Der Modekonzern
möchte im laufenden Jahr zu neuen Rekorden aufbrechen.


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