
Berlin (BoerseGo.de) - Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank und von Lufthansa sollen in einen der größten Münz-Betrugsskandale seit Einführung des Euros verwickelt sein. Wie die Bild-Zeitung am Donnerstag schreibt, hätten heute Ermittler aus Frankfurt am frühen Morgen Wohnungen, Firmen und Büros im Rhein-Main-Gebiet durchsucht. Der Schaden soll sich auf eine Summe von mindestens 20 Millionen Euro belaufen.
Von der Bundesbank verschrottete und demontierte Euro-Münzen sollen als Metallschrott deklariert tonnenweise nach China transportiert worden sein, wo sie dann von chinesischen Arbeitskräften günstig wieder zusammengesetzt wurden. Sodann schmuggelte das in die Sache verwickelte Lufthansa-Personal die ganzen Münzen wieder zurück und tauschte die Münzen bei der Bundesbank gegen Scheine ein.
Bei der Razzia seien sechs Personen festgenommen worden, hieß es. Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu bestätigte gegenüber der Zeitung: "Gegen die Tatverdächtigen läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Inverkehrbringens von Falschgeld." Insgesamt sollen jedoch nach Kripo-Angaben 25 Personen an dem Betrug beteiligt gewesen sein.
Bei der Verschrottung ausrangierter Euromünzen trennt die Bundesbank den Kupfernickelkern aus dem Messingring. Aufgeflogen ist die Sache, weil einem Zollbeamten eine Flugbegleiterin aufgefallen ist, die sich mit schwerem Kabinengepäck abmühte. Sie hatte tausende von 1- und 2-Euromünzen in ihrem Koffer.