Das angeschlagene Euro-Land Spanien wird nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer nicht den Euro-Rettungsschirm EFSF in Anspruch nehmen müssen. "Die Konsolidierungs- und Reformschritte in Spanien sind positiv zu werten", sagte Krämer am Freitag in Frankfurt. So habe Spanien nicht nur als einziges Land des Euroraums 2010 seine Neuverschuldung zurückgeführt. "Zudem hat das Land wichtige Reformen auf dem Arbeitsmarkt eingeleitet."
Selbst für den Fall, dass sich das finanzschwache Nachbarland Portugal in den EFSF retten muss, sieht Krämer geringe Ansteckungsgefahren für Spanien. "Meiner Einschätzung nach liegen die Märkte mit ihrem Abkopplungsszenario für Spanien richtig", sagte Krämer. Seit einigen Wochen haben sich die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen - ein Indikator für das Misstrauen der Anleger - von den Aufschlägen für portugiesische Titel abgekoppelt. Daneben ist die Zinsstruktur in Spanien im Gegensatz zu Portugal nicht invers, die kurzfristigen Zinssätze liegen in Spanien also wie üblich unter den langfristigen Sätzen. "Dies ist ein Zeichen dafür, dass an den Märkten derzeit nicht damit gerechnet wird, dass Spanien durch den EFSF gerettet werden muss."/bgf/jsl
AXC0111 2011-04-01/13:10