Frankfurt (BoerseGo.de) - Das angeschlagene Holzverarbeitungsunternehmen Pfleiderer hat sein Stillhalteabkommen mit den Banken verlängert. Die zuständigen Gremien sämtlicher Kreditgeber hätten der Verlängerung des Stillhalteabkommens bis zum 9. Mai 2011 zugestimmt, teilte Pfleiderer am Freitag mit. Dadurch könnten die am 18. März 2011 zunächst mit einem Verhandlungsausschuss der Kreditgeber vereinbarten Eckpunkte der finanziellen Restrukturierung des Konzerns vertraglich umgesetzt und verbindlich werden, erläuterte das Unternehmen. Das neue Stillhalteabkommen sieht unter anderem die
Aussetzung von Zins- und Tilgungszahlungen vor.
Wie die "Financial Times Deutschland" am Montag berichtet, soll dem Abkommen zufolge eine Gruppe von Hedge-Fonds die Macht bei Pfleiderer übernehmen, Altaktionäre könnten hingegen fast leer ausgehen. Die Fonds garantieren dem Unternehmen eine Kapitalerhöhung von 150 Millionen Euro und werden dann mindestens 80 Prozent des Konzerns halten, schreibt das Blatt. Die Banken bekommen nach "FTD"-Informationen Optionsscheine und verzichten im Gegenzug auf 40 Prozent ihrer Forderungen. Banken und Fonds stellen außerdem einen neuen Kredit von 100 Millionen Euro bereit. Der Anteil der
Altaktionäre um 23-Prozent-Eigner One Equity Partners soll auf ein bis zwei
Prozent sinken.
Aktionäre reagierten am Montag geschockt auf die Neuigkeiten. Die Pfleiderer-Aktien sanken bis zum Mittag um rund 30 Prozent auf 1,13 Euro.