
Der schockierende Vorfall in einer
fliegenden Boeing 737
Anhand entsprechender Prüfhinweise des US-Herstellers Boeing hat die Kranichlinie eigenen Angaben zufolge nur drei Maschinen ausgemacht, die baugleich mit dem Pannenflieger und daher verdächtig sind. "Die haben wir noch am Sonntag untersuchen lassen - ohne Befund", sagte der Sprecher. Am Montagabend habe Boeing aber noch einmal neue "Händlerempfehlungen" für weitere Untersuchungen ausgegeben, die wieder nur jene drei Maschinen betreffen. Lufthansa werde sie daher erneut kontrollieren. Das laufe während der Wartezeiten, wenn die Maschinen sowieso am Boden sind, und beeinträchtige den Flugverkehr daher nicht.
Bei allen drei zu überprüfenden Lufthansa-Flugzeugen handelt es sich dem Sprecher zufolge um den Typ 737-300, obwohl theoretisch auch der kleinere Schwesterntyp 737-500 infrage kommen könnte. Ob ein Flieger kontrolliert werden muss, hänge von Seriennummern ab. Dafür gebe Boeing eindeutige Vorgaben, die sowohl Kontingente des Typs 737-300 als auch 737-500 umfassen. Wonach die Techniker genau suchen - etwa nach Materialermüdung oder möglichen Konstruktionsfehlern -, wollte der Sprecher aber nicht sagen und verwies auf den Hersteller.
Die 737 gilt als das meistverkaufte Passagierflugzeug der Welt. Der Typ 737-300 ist seit 1986 bei der Kranich-Linie im Einsatz. Der Flieger fasst bis zu 140 Fluggäste und fliegt bis zu 2000 Kilometer weit - das ist ungefähr die Entfernung von Kiel nach Madrid.
Wie US-Behörden und Passagiere des Pannenfliegers berichteten, wurde bei dem schweren Vorfall wie durch ein Wunder keiner der 123 Insassen ernsthaft verletzt. Den Piloten gelang trotz des großen Lochs im Flugzeugdach und dem Druckabfall die Notlandung auf einem Militärflugplatz in der Wüste Arizonas. Am Wochenende wurden dann bei drei weiteren Southwest-Maschinen feine Risse in der Hülle entdeckt./loh/DP/ksb
ISIN DE0008232125 US0970231058
AXC0086 2011-04-05/11:33