Deutschlands Windkraftbranche sieht realistische Chancen, den Atomanteil im Energiemix der Bundesrepublik mittelfristig komplett ersetzen zu können. Eine im Auftrag des Bundesverbands Windenergie (BWE) erstellte Studie des Fraunhofer- Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik ergab, dass bei einer Nutzung von zwei Prozent der Fläche des Landes für Windräder rund 390 Terawattstunden Strom pro Jahr geliefert werden könnten. Dieses Potenzial liege um mehr als das Doppelte über dem derzeitigen Beitrag der Kernenergie, sagte BWE-Präsident Hermann Albers am Dienstag auf der Hannover Messe.
Vor allem mit Anlagen in südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg könne die Windkraft große Zuwächse erzielen, sagte der Vize-Chef des Fraunhofer-Instituts, Kurt Rohrig. Albers forderte die Bundesregierung auf, die geplante Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Interesse eines rascheren Ausstiegs aus der Kernkraft voranzubringen.
Er räumte jedoch ein, dass die Windkraft allein ohne eine Vernetzung mit der Solar-, Wasser- und Bioenergie sowie den Einsatz von Speichertechnik Schwankungen im Netz noch nicht ausgleichen könne: "Die Windkraft ist nicht durchgängig grundlastfähig. Wir brauchen das Konzert der Erneuerbaren."/jap/DP/ksb
AXC0126 2011-04-05/13:16