DJ E.ON und RWE drohen mit Austritt aus Spitzenverband BDEW - Kreise
FRANKFURT/BERLIN (Dow Jones)--Der Energiespitzenverband BDEW ist in der wieder aufgeflammten Frage der AKW-Laufzeitverlängerung tief gespalten und steht anscheinend vor einer Zerreißprobe. Nach Informationen von Dow Jones Energy Daily drohen die Energiekonzerne E.ON und RWE damit, aus dem Verband auszutreten. Beide Konzerne weigern sich demnach eine Erklärung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitzutragen, in der ein kompletter Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Jahr 2020 empfohlen wird.
Die beiden Kernkraftwerksbetreiber drängten dagegen auf ein unverbindlicher gehaltenes Positionspapier. Besonders E.ON lehne es strikt ab, das Jahr 2020 als Ziel für einen Atomausstieg zu formulieren, heißt es aus Branchenkreisen. RWE habe sich nach anfänglichem Zögern dieser Haltung angeschlossen. Das kommunale Lager der Stadtwerke und Regionalversorger hingegen sei fest entschlossen, die Jahreszahl 2020 in das Papier hineinzuschreiben. Sowohl E.ON als auch RWE wollten dazu auf Anfrage von Dow Jones Energy Daily keine Stellungnahme abgeben.
An morgigen Freitag werde der 50-köpfige Vorstand des BDEW tagen und versuchen, einen Kompromiss zu finden. Scheitert eine einvernehmliche Lösung, drohe der Spitzenverband auseinanderzubrechen.
- Von Klaus Hinkel, Dow Jones Energy Daily, +49 (0)69 29 72 51 10, unternehmen.de@dowjones.com DJG/hil/kla(END) Dow Jones Newswires
April 07, 2011 12:07 ET (16:07 GMT)
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