Karlsruhe (pts006/29.04.2011/09:00) - Die Business-Plattform
http://www.business-wissen.de http://www.business-wissen.de , die praxisnahes
betriebswirtschaftliches Wissen und Managementtechniken vermittelt, widmet sich
in ihrem aktuellen Schwerpunkt dem Thema Entscheidungsfindung und
Entscheidungsprozesse in Unternehmen.
Alle erwarten vom Chef, dass er immer die richtigen Entscheidungen trifft. Und
die Chefs erwarten von ihren Mitarbeitern, dass diese selbstverantwortlich
entscheiden. Es werden Informationen gesammelt und Entscheidungsvorlagen
erstellt. Bauchgefühl und Intuition spielen immer eine wichtige Rolle. Trotzdem
lauern überall gefährliche Entscheidungsfallen.
Vorsicht Falle! Typische Fehler, wenn entschieden wird
Entscheidungen basieren auf Informationen. Manchmal sind diese aufwendig
recherchiert und ausführlich in einer Entscheidungsvorlage zusammengestellt. Oft
sind es Informationen im Unterbewusstsein der Entscheider, die für die
Entscheidung hervorgekramt werden und die dann "Erfahrung" heißen. Ob
Entscheidungen eher systematisch vorbereitet oder nach Bauchgefühl getroffen
werden - es passieren immer wieder ähnliche Fehler. Das sind zum Beispiel:
- Informationen, die präsent sind, werden zu hoch gewichtet: Das Fazit einer
Präsentation, die aktuellen Zahlen, der erste Eindruck, die leicht zu
beschaffenden Informationen - all das wird nicht kritisch genug angeschaut.
- Das war schon immer so! Man belässt alles so, wie es ist. Man traut sich
nicht, eine unliebsame Entscheidung zu treffen und sammelt Belege dafür, dass es
am besten wäre, nichts zu tun.
- Die Entscheidungssituation ist nicht klar beschrieben oder die
Entscheidungsfrage ist falsch formuliert: Oft wird die Entscheidung in einer
Entscheidungsvorlage schon so vorbereitet und dargestellt, dass alles auf eine
gewünschte Entscheidung hinausläuft. Alle Informationen werden entsprechend
frisiert.
- Schätzungen und Prognosen sind schwierig: Mit Zahlen und Daten lässt sich die
Zukunft nicht vorhersagen. Dennoch wird so getan, als könnten sie das. Dafür
werden Trends einfach fortgeschrieben und das Zukunftsbild wird so gezeichnet,
als wäre alles sicher.
Entscheidungen aus mehreren Perspektiven betrachten
Wer eine Entscheidung treffen will, braucht klare Ziele. Was soll erreicht
werden? Erst wenn diese Frage beantwortet ist, kann beurteilt werden, was dafür
nützlich und hilfreich sein könnte und was nicht. Dazu braucht es Alternativen,
zwischen denen entschieden werden kann. Die positiven und negativen Aspekte
jeder Alternative sollten gleichermaßen Beachtung finden. Es gilt: Ballast
abwerfen und sich von eigenen alten Denkgewohnheiten und denen der Organisation
lösen.
Eine Entscheidungssituation sollte immer aus unterschiedlichen Perspektiven
dargestellt und beleuchtet werden. Die Informationen, die zusammengetragen
werden, sollten sichtbar machen, was für eine Lösung spricht und was dagegen.
Entscheider sollten gezielt Gegenpositionen beziehen (advocatus diaboli) und die
Meinung der Kritiker hören.
Warum das Bauchgefühl hilfreich sein kann
Nochmal prüfen, nochmal bedenken, nochmal abwägen - so werden Entscheidungen
auch auf die lange Bank geschoben. Die Qual der Wahl wird zur Quälerei. Das
bedeutet, es wird nichts getan, weil nichts entschieden wird. Das ist meistens
auch keine Lösung. Die Entscheidung muss fallen. Dabei gilt: Die 100-prozentig
perfekte Lösung wird man durch seine Entscheidung selten bekommen. Aber es gibt
noch eine Sicherung: Das eigene Bauchgefühl. Passt es zu den Fakten und
Argumenten, die eine logische und systematische Vorgehensweise zusammengetragen
hat, dann liegt man oft auf der richtigen Seite.
Das Bauchgefühl, die Intuition, führt oft zu guten Entscheidungen. Das zeigen
viele Studien. Der Grund ist: Diese Entscheidungen sind nicht willkürlich,
sondern basieren auf Erfahrungen, die im Unterbewusstsein abgelegt sind und die
für die Entscheidung hervorgeholt werden. Erfahrungen sind "geronnene
Informationen" aus früheren und vergleichbaren Situationen.
Wichtige Entscheidungsfragen klären
Den einen und besten Weg zur richtigen Entscheidung gibt es nicht. Allenfalls
ein paar Regeln und Hinweise, um die Entscheidungskompetenz zu trainieren.
Folgende Fragen sind hilfreich:
1. Entscheidungsziel formulieren: Was soll erreicht oder vermieden werden?
2. Woran würde man später erkennen, dass es eine gute Entscheidung war?
3. Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es?
4. Welche Merkmale der Alternativen lassen sich kombinieren, um eine bessere
Entscheidung treffen zu können?
5. Sind Daten, Fakten und Informationen als Entscheidungsgrundlage verlässlich?
Geben sie ein umfassendes Bild? Sind sie ausgewogen?
6. Was sagt das Bauchgefühl? Was würde ein Kritiker einwenden? Was würde der
Befürworter sagen?
7. Gibt es einen Druck aus dem Umfeld, sodass deshalb eine falsche Entscheidung
getroffen werden könnte?
8. Was muss getan werden, um die Entscheidung umzusetzen?
Mehr zum Thema Entscheidungstechniken mit Lösungshilfen, Arbeitsvorlagen und
Checklisten gibt es in einem Themenspecial von business-wissen.de:
http://www.business-wissen.de/thema/entscheidung.htm
http://www.business-wissen.de/thema/entscheidung.htm
Unternehmen
Die b-wise GmbH betreibt http://www.business-wissen.de
http://www.business-wissen.de . Auf dieser Webseite finden Nutzer Werkzeuge für
Organisation und Management. Das sind Anleitungen, Lösungshilfen,
Arbeitsvorlagen als vorgefertigte Word-, Powerpoint- und Excel-Dateien für
mittlere Manager und ihre Mitarbeiter. Die erzielen einfach und schnell gute
Arbeitsergebnisse oder entwickeln schlüssige Konzepte. Das Redaktionsteam hat
für das Management-Handbuch rund 120 Lösungshilfen und über 1.200 Vorlagen
entwickelt.
(Ende)
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Ansprechpartner: Dr. Jürgen Fleig
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April 29, 2011 03:00 ET (07:00 GMT)