
Die deutsche Energiewirtschaft ist zu einem Ausstieg aus der Kernenergie bis 2020 bereit - allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Bei Sicherstellung von Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit werde ein Ausstieg bis 2020 angestrebt - spätestens aber entsprechend der Vorgaben des rot-grünen Ausstiegsbeschlusses in den Jahren 2022 bis 2023. Das beschloss der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Freitag in Berlin.
Führende Energiekonzerne wie Eon
Der Verband vertritt rund 1.800 Versorger unterschiedlicher Größe, darunter lokale und kommunale Energieunternehmen, die die von Schwarz-Gelb beschlossenen Atom-Laufzeitverlängerungen schon in der Vergangenheit kritisch sahen.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag), der Beschluss sei nach intensiver Debatte gemeinsam gefasst worden. "Natürlich werden einzelne Unternehmen diesen Beschluss für sich gesondert bewerten." Dies sei legitim, stelle aber den Branchenkompromiss insgesamt nicht in Frage.
"Wenn es keinen ad-hoc-Ausstieg gibt, steht und stand die Versorgungssicherheit nie in Frage. Das schaffen unsere Unternehmen", sagte die BDEW-Chefin dem Blatt weiter. Die Politik müsse jetzt für einen echten, tragfähigen Energiekonsens sorgen.
Es gehe nicht um Kapazitäten, sondern um gesicherte Leistung und Reserven. Es ist nicht so, dass wir uns in Ruhe zurücklehnen können. "Niemand kann ein Interesse daran haben, zukünftig überwiegend Strom zu importieren", sagte Müller. "Daher sind neue Gas- und Kohlekraftwerke in Ergänzung der erneuerbaren Energien für lange Zeit in Deutschland unverzichtbar."/sl/ls/DP/stw
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AXC0218 2011-04-08/17:22