(NEU: mit Snabe-Kommentaren, weiteren Zahlen und erster Marktreaktion)
Von Jörn Rehren DOW JONES NEWSWIRESWALLDORF (Dow Jones)--Eine kräftige Erholung bei den IT-Ausgaben der Unternehmen hat der SAP AG im ersten Quartal 2011 eine deutliche Steigerung der Produkterlöse beschert. Wie das Walldorfer Unternehmen am Donnerstag mitteilte, stiegen die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse - das sind im Wesentlichen die Einnahmen aus Lizenzverkäufen und Wartung - in den ersten drei Monaten um 20% auf 2,33 Mrd EUR. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Schnitt dagegen mit 2,37 Mrd EUR gerechnet. Der Gesamtjahresausblick wurde bestätigt.
Die für Softwarehersteller wichtigen Lizenzerlöse, die für die Zukunft stabile Wartungsumsätze generieren, legten um 26% auf 583 Mio EUR zu. Dies liegt nur wenig unter der Prognose der Analysten von 590 Mio EUR.
Während auch der Gesamtumsatz mit 21% kräftig anzog, enttäuschte SAP auf der Gewinnseite. Der Gewinn nach Steuern kletterte lediglich um 4% auf 403 Mio EUR. Analysten hatten hier mit 515 Mio EUR deutlich mehr erwartet. Gleiches spiegelt sich auch beim operativen Gewinn.
Eine Begründung könnte sein, dass sich mit Blick auf den Nettogewinn akquisitionsbedingte Aufwendungen mit 76 Mio EUR fast verdoppelt und die Aufwendungen für aktienbasierte Vergütungsprogramme mit 37 Mio EUR fast verzehnfacht haben. Eine Sprecherin verwies auf Nachfrage auch auf ein großes Geschäft im EMEA-Raum im Vorjahresquartal.
Die operative Marge verbesserte sich auf Non-IFRS-Basis um einen Prozentpunkt auf 25,6%. Diese Steigerung entspricht dem Unternehmens-Ziel, die Marge auf Jahressicht um 0,5 bis 1,0 Prozentpunkte zu verbessern.
Den Gesamtjahresausblick hat der DAX-Konzern bestätigt. "Wir sind bezüglich unserer Zukunftsperspektiven weiterhin zuversichtlich", sagte Co-CEO Jim Hagemann Snabe. Seit Februar 2010 führt er zusammen mit Bill McDermott Europas größten Softwarehersteller.
In einem Interview auf CNBC am Morgen begründete Snabe das Festhalten an der Prognose trotz der außerordentlich guten Erlösentwicklung mit dem frühen Zeitpunkt des Jahres. Ein Abschwächung des Geschäfts im zweiten Halbjahr erwartet er zumindest nicht.
SAP rechnet für 2011 somit für die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse weiter mit einer Steigerung von 10% bis 14% im Vergleich zum Vorjahreswert von 9,87 Mrd EUR. Die operative Marge soll dabei um 0,5 bis 1 Prozentpunkte steigen, verglichen mit 31,9% im Vorjahr. Das Betriebsergebnis soll auf 4,45 Mrd bis 4,65 Mrd EUR klettern. Die Prognose basiert auf Non-IFRS-Zahlen und ist um Wechselkursschwankungen bereinigt.
Am Markt wird der Geschäftsausweis in einer ersten Reaktion mit Enttäuschung aufgenommen. Vor allem das schwache Betriebsergebnis stößt auf Verwunderung. Zwar habe SAP die Jahresziele bestätigt, allerdings hätten einige Marktteilnehmer im Vorfeld auf eine Anhebung der Ziele gehofft, sagte ein Händler. Vorbörslich fällt die Aktie um 3%.
-Von Jörn Rehren, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 115, joern.rehren@dowjones.com DJG/reh/roa(END) Dow Jones Newswires
April 28, 2011 02:57 ET (06:57 GMT)
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