(NEU: Terex-Kommentar im 2. Absatz und Analystenstimme im 4. Absatz)
Von Eyk Henning DOW JONES NEWSWIRESFRANKFURT (Dow Jones)--Der Großaktionär Cevian Capital hat das Übernahmeangebot des US-Konzerns Terex für Demag Cranes als "vollkommen unzureichend" bezeichnet. Die Offerte von 41,75 EUR pro Aktie spiegele das Wertpotenzial des Unternehmens in keiner Weise wider, ließ Lars Förberg, Gründungspartner des zu über 10% an Demag beteiligten Finanzinvestors Cevian Capital, am Montag mitteilen. Anleger sehen dies offenbar genauso und rechnen mit einem höheren Angebot. Am Montagnachmittag notieren die Titel bei 46,26 EUR.
Ein Sprecher von Terex sagte am Montagnachmittag allerdings, man halte die gebotenen 41,75 EUR weiterhin für einen "fairen Preis". Das Angebot entspreche einer Prämie von 15% auf den Kurs vor Bekanntwerden der Terex-Pläne. Cevian stieg vor rund einem Jahr bei Demag mit der Begründung ein, die Aktie sei unterbewertet. Seinerzeit lag der Demag-Kurs bei rund 24 EUR.
Vor etwa einer Woche hat der US-Baumaschinenhersteller ein Übernahmeangebot für den Kranhersteller Demag Cranes angekündigt. Demnach will Terex den MDAX-Konzern für insgesamt rund 884 Mio EUR schlucken. Einschließlich Schulden und Pensionsrückstellungen beläuft sich die Offerte auf etwas mehr als 1 Mrd EUR. Gibt die BaFin grünes Licht, kann Terex das Angebot noch im Mai offiziell unterbreiten.
Nach Ansicht von Analyst Jörg-Andre Finke von HSBC Trinkaus könnte Terex das Gebot für Demag sogar noch erhöhen. Viel Spielraum über dem aktuellen Kurs sieht er allerdings nicht. Grund sei das begrenzte Synergiepotenzial, das Terex im Falle einer Übernahme realisieren könnte. Die Aktivitäten der beiden Unternehmen überschneiden sich kaum, daher bieten sich kaum Möglichkeiten zur Senkung der Kosten.
Börsianer setzen zudem auf ein mögliches Gegenangebot durch den finnischen Kranhersteller Konecranes. CEO Pekka Lundmark betonte vergangene Woche, die Branche habe eine Konsolidierung nötig. Ein mögliches Gegenangebot wollte er in diesem Zusammenhang aber nicht kommentieren. HSBC-Analyst Finke hält eine Offerte durch Kone für möglich. Die Finnen könnten einen höheren Preis bieten, da sie im Falle einer Übernahme mehr Synergiepotenziale heben. Im Klartext heißt das, dass bei einem Zusammenschluss beider Firmen im großen Stil Doppelarbeit anfiele, was einen Personalabbau möglich macht.
Von Eyk Henning, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, eyk.henning@dowjones.com DJG/eyh/bam(END) Dow Jones Newswires
May 09, 2011 10:40 ET (14:40 GMT)
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