"Handelsblatt" zu Deutschland/Euro
Vor lauter Erregung über eine angebliche finanzielle Überforderung Deutschlands durch die EU geht das Verständnis für strategische Orientierungen verloren. Nicht mehr am Rande, sondern im Herzen der Eliten machen Vorstellungen die Runde, die noch vor kurzem politisches Borderlining waren: den Euro in Nord und Süd teilen, Trennung von Frankreich, Austritt aus der Währungsunion. All diese Fantastereien haben eine Gemeinsamkeit: Sie verkennen auf dramatische Weise die Möglichkeiten deutscher Politik. Als wären wir bei Schiller: "Der Starke ist am mächtigsten allein." Doch wir mögen wirtschaftlich so stark sein wie noch nie, unsere geopolitische Lage hat sich nicht verändert: Deutschland ist nur handlungsfähig, wenn es mit seinen westlichen Partnern übereinstimmt. Allein bewirken wir nichts./hi/DP/zb
AXC0004 2011-06-30/05:35