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Börse-Intern
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Treibt die deutsche Wirtschaft den DAX auf Allzeithoch?

von Jochen Steffens

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent angestiegen. Gleichzeitig wurde damit das Vorkrisenniveau wieder überschritten. Das ist umso beachtlicher, als der 2008/09er Crash sicherlich zu den größten der Börsengeschichte gehörte. Offenbar wurden in dieser Krise tatsächlich richtige Schritte eingeleitet. Ohne Frage hat aber auch der durch die Probleme in der EU geschwächte Euro dem Exportland Deutschland massiv geholfen.

Es kommt meistens anders, als die Masse denkt

Im alltäglichen Allerlei der Börse mit der kontinuierlichen Nachrichtenflut, den Aufregern und den vielen kleinen Börsen-Episoden vergessen wir gerne, dass es durchaus sinnvoll ist, bisweilen inne zu halten und den Blick zurück zu wenden. Schließlich lernen wir aus den Erfahrungen der Vergangenheit.

Was wurde in den Jahren 2008/09 nicht alles orakelt: Massive Arbeitslosigkeit, langanhaltende Rezession, Unruhen - die Masse lauschte ängstlich den düsteren Szenarien diverser Untergangspropheten. Und auch da hätte ein Blick zurück sicherlich etwas Erleichterung verschafft, denn in den Jahren 2005 bis 2008 war es doch sehr ruhig um diese Perma-Bären geworden.

Und so sind auch dieses Mal die Katastrophen - zumindest bis jetzt - ausgeblieben. Stattdessen boomt die deutsche Wirtschaft, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Leute verdienen wieder mehr - fast so, also wäre dieser Crash nie da gewesen. Deutschland hat sich dadurch im Ausland einen guten Ruf im Zusammenhang mit dem Thema Krisenbewältigung verschafft. Nur die eigenen Bürger bleiben höchst unzufrieden, aber gut - das kennen wir nicht anders.

Die Crash-Opfer

Und was ist mit dem DAX? Er startete in der tiefsten Agonie eine beachtliche Rally und befindet sich ebenfalls wieder auf dem Vorkrisenniveau. Aber wer von den deutschen Anlegern war bei dieser Rally dabei? Der Crash hat die meisten Depots voll erwischt. Wir haben es an den Börsenbriefen der Konkurrenz gesehen, von denen viele 50 -70 % Performanceverlust erlitten haben! Ähnlich dürfte es bei den Depots der Anleger ausgesehen haben. Einige sind damals entnervt ausgestiegen und wollen seitdem nichts mehr mit Aktien zu tun haben. Insgesamt ist die Risikobereitschaft der Anleger nach diesem Crash massiv gesunken - und das hält bis heute an.

Die Gewinner

Aber es gibt natürlich auch Gewinner. Sind es wieder einmal die starken Hände? Zunächst einmal waren es dieses Mal nicht so viele, wie man angesichts der Rally denken könnte. Die meisten institutionellen Anleger waren geradezu gezwungen, einzusteigen, um die herben Verluste zu kompensieren. In meinem weiteren Umfeld gab es nur wenige, die tatsächlich aus Überzeugung beherzt zugegriffen haben.

Aber genau das müssen wir Börsianer lernen! Wir müssen anders denken als die Masse und niemals auf andere hören.

Wir müssen den Weltuntergang kaufen, auch wenn wir selbst vollkommen davon überzeugt sind, dass es zum totalen Zusammenbruch kommt. Denn sollte er kommen, wäre es auch egal. Kommt er aber nicht, machen wir die Gewinne, die uns ein sicheres Tradingpolster für die nächsten Jahre verschaffen können.

Der innere Schweinehund

Doch es ist so unendlich schwer, dann zu kaufen, wenn die Schlagzeilen den Untergang beschreiben und im Fernsehen selbst die Augen der Fernsehkommentatoren angstvoll geweitet sind. In diesem Crash habe ich es selbst zu spüren bekommen. Ich habe zwar gekauft und sogar die größte langfristige Long-Position, die ich seit vielen Jahren im Depot habe (ich agiere als Trader hauptsächlich kurzfristig). Aber der Mut reichte trotz der Erfahrung nicht, da bin ich ganz ehrlich, ein deutlich höheres Risiko einzugehen. Wir sind einfach soziale Wesen und leben in "Rudeln". Sich gegen das eigene "Rudel" zu stellen, bedeutete früher den sicheren Tod - das macht es so schwer. Doch an den Börsen ist es genau andersherum, hier droht der finanzielle Tod denjenigen, die mit der Masse gehen.

Keine Extreme

Leider haben wir zurzeit keine wirklichen, also klar erkennbaren Extreme. Das erschwert die Prognosen. Ich denke, das ist auch in den letzten Tagen im Steffens Daily deutlich geworden.

Die Märkte befinden sich an den alten Hochs, dort könnte zunächst Schluss sein. Anderseits sind die Zinsen noch niedrig, und noch ist viel Geld auf der Suche nach Rendite. Und das könnte dazu führen, dass die Märkte noch eine Weile weiterlaufen. Abseits der Charttechnik, auf die ich ja gestern schon ausführlich eingegangen bin, werfen wir in solchen unentschlossenen Situationen immer mal wieder einen Blick auf den US-Präsidentschaftszyklus, der uns in den vergangenen Jahren viele lukrative Hinweise auf den weiteren Verlauf gegeben hat:

In diesem Diagramm sehen Sie den Dow Jones (Kerzenchart) im Vergleich zu dem Durchschnittsverlauf der Vorwahljahre (blaue Linie), also der Jahre vor den Präsidentschaftswahlen (die im November 2012 stattfinden).

Lassen wir einmal den durch externe Faktoren verursachten Einbruch im März außen vor, so zeigt sich, dass sich der Kursverlauf auch in diesem Jahr ziemlich genau an die Durchschnittszyklik hält. Sogar die aktuelle Konsolidierung geschieht genau im richtigen Monat, nämlich dem Mai.

Sell in May und go away

Nun kennen Sie sicherlich das bekannte Börsensprichwort: Sell in May and go away (etwas frei übersetzt: Verkaufe im Mai und fahre in Urlaub). Doch diese Vorgehensweise ist in Vorwahljahren genau der falsche Ansatz. Denn die Rally geht in diesen bis zum September weiter. Die starken Monate liegen damit tatsächlich im Sommer, also noch vor uns.

Folgt man dem US-Präsidentschaftszyklus, wird die aktuelle Konsolidierung noch bis Ende Mai andauern, dann jedoch startet die vorerst letzte Rally im Jahr.

Hinweis

Allerdings ist der Präsidentschaftszyklus auch nur ein Medium unter vielen, um die Märkte zu analysieren. Durch seine hohe Treffsicherheit in den vergangen Jahren verführt er natürlich dazu, andere Analysemethoden zu vernachlässigen. Doch das dürfen Sie nie tun, denn an den Börsen gibt es keine Regelmäßigkeit, es ist immer alles möglich!

Fazit:

Wir warten noch auf die entscheidenden charttechnischen Signale (siehe Steffens Daily von gestern), aber nach dem Präsidentschaftszyklus sollte die Konsolidierung noch etwas andauern. Dann jedoch kann es noch zu einigen starken Monaten bis in den Herbst hinein kommen. Das Allzeithoch im DAX wäre, sofern sich die bisherige Parallelität fortsetzt, dann vermutlich Makulatur.

Viele Grüße

Ihr

Jochen Steffens


© 2011 Börse-Intern
Tech-Aktien mit Crash-Tendenzen
Künstliche Intelligenz, Magnificent Seven, Tech-Euphorie – seit Monaten scheint an der Börse nur eine Richtung zu existieren: nach oben. Doch hinter den Rekordkursen lauert eine gefährliche Wahrheit. Die Bewertungen vieler Tech-Schwergewichte haben historische Extremniveaus erreicht. Shiller-KGV bei 39, Buffett-Indikator auf Allzeithoch – schon in der Dotcom-Ära war der Markt kaum teurer.

Hinzu kommen euphorische Anlegerstimmung, IPO-Hypes ohne Substanz, kreditfinanzierte Wertpapierkäufe in Rekordhöhe und charttechnische Warnsignale, die Erinnerungen an 2000 und 2021 wecken. Gleichzeitig drücken geopolitische Risiken, Trumps aggressive Zollpolitik und saisonale Börsenschwäche auf die Perspektiven.

Die Gefahr: Aus der schleichenden Korrektur könnte ein rasanter Crash werden – und der könnte vor allem überbewertete KI- und Chipwerte hart treffen.

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