PARIS (Dow Jones)--Ihr Engagement in griechischen Staatsanleihen wird Frankreichs drei größten Banken zur Last. Die Ratingagentur Moody's kündigte am Mittwoch eine Überprüfung der Bonitätsnoten von BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale an. Die drei Institute wurden auf die Beobachtungsliste für eine mögliche Herabstufung gesetzt. Ähnliche Schritte bei anderen Instituten könnten in Kürze folgen, hieß es.
Die jüngsten Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich zeigen, dass französische Banken mit insgesamt 56,7 Mrd USD am stärksten in Griechenland investiert sind. Deutsche Finanzinstitute sind demnach mit in Summe 33,97 Mrd USD deutlich geringer in dem südeuropäischen Land engagiert.
Alle drei französische Banken hatten zuvor erklärt, mögliche Verluste aus griechischen Staatsanleihen seien verkraftbar. BNP Paribas ist mit rund 5 Mrd EUR investiert, die Societe Generale SA im Volumen von 2,5 Mrd EUR. Credit Agricole, die in Griechenland vor allem über ihre Tochter Emporiki vertreten ist, hielt per Ende März dagegen nur 631 Mio EUR in Staatsanleihen.
Am 1. Juni hatte Moody's Investors Service die Bonität griechischer Staatsanleihen nochmals heruntergestuft und eine weitere Herabstufung angedroht. Die Entscheidung, Griechenland von "B1" auf "Caa1" herabzustufen, hänge mit dem erhöhten Risiko zusammen, dass Athen seine Finanzkrise nicht ohne Umschuldung in den Griff bekomme, so die Begründung der Ratingagentur.
Während BNP Paribas und Credit Agricole laut Moody's nun allenfalls eine Herabstufung um eine Stufe drohe, könne die Bonitätsnote der Societe General um bis zu zwei Stufen sinken. Für das Institut werde auch eine Neueinschätzung der systemischen Unterstützung vorgenommen, so die Ratingagentur am Mittwoch.
-Von Digby Larner und Natasha Brereton-Fukui, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/sha/brb(END) Dow Jones Newswires
June 15, 2011 04:53 ET (08:53 GMT)
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