
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lufthansa wurde durch Flugausfälle nach der Atomkatastrophe in Fukushima und durch die Unruhen in Nordafrika deutlich belastet. "Das hat uns einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag beim Vorsteuergewinn gekostet", sagte Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FASZ). Das könne im weiteren Jahresverlauf nicht mehr aufgeholt werden. Für das zweite Quartal kündigte Gemkow der Zeitung gegenüber dennoch einen Gewinn an. Die Quartalszahlen werden am 28. Juli präsentiert.
Trotz der Flugausfälle bestätigte Gemkow den Ausblick für das Gesamtjahr, schwächte aber die Fantasie nach oben ab: "Wir sind mit unserem Ausblick für 2011 weiter zufrieden. Wir erwarten unverändert, dass Gewinn und Umsatz besser als 2010 ausfallen. Die Fantasie nach oben ist nun aber deutlich geschrumpft."
Mit den Passagierzahlen in Europa und der Auslastung der Flugzeuge im Juni war Gemkow der Zeitung zufolge zufrieden. "Unsere Maßnahmen greifen, und die Europa-Strecken sind wirtschaftlicher geworden. Ich schätze, dass sie 2013 insgesamt profitabel sein werden", kündigte Gemkow erstmals an.
Der hohe Ölpreis werde noch nicht zum Problem: "Wir haben mit mehr als 100 Dollar im Schnitt kalkuliert. Mit der Prognose fühlen wir uns noch wohl. Aber natürlich belasten uns steigende Ölpreise. 2010 hatten wir Treibstoffkosten von 5,16 Mrd EUR, für 2011 erwarten wir trotz Sicherungsgeschäften schon 6,5 Mrd EUR", sagte der Finanzvorstand.
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July 17, 2011 05:49 ET (09:49 GMT)
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