Die Bundesbank lässt die nächste Serie von Euro-Scheinen überwiegend im Ausland drucken. Der Löwenanteil der insgesamt rund 2,15 Milliarden Banknoten für das Jahr 2012 wird von zwei Druckereien in den Niederlanden und in Frankreich angefertigt, wie die Notenbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Aber auch in Deutschland werden die Notenpressen angeworfen: Giesecke & Devrient (G&D/München) und die Bundesdruckerei (Berlin) kommen zum Zug.
Die Bundesbank, die für rund 30 Prozent des Euro-Bargelds verantwortlich ist, sucht seit 2008 europaweit nach dem günstigsten Anbieter für ihren Teil der Euro-Banknoten. Bewerben können sich derzeit 14 Druckereien, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) zertifiziert wurden. Bei der Ausschreibung für 2011 mit einem Volumen von 1,6 Milliarden Euro-Scheinen, ging die Bundesdruckerei erstmals leer aus, Giesecke & Devrient erhielt nur einen kleinen Teil.
Das Auswahlverfahren hatte Proteste und Klagen nach sich gezogen, die deutschen Anbieter fühlten sich benachteiligt. Die Notenbanken der anderen großen Euro-Staaten betreiben meist eigene Druckereien.
Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele bekräftigte am Freitag in einer Mitteilung: "Die Deutsche Bundesbank ist an die Grundsätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit gebunden." Das Ausschreibungsverfahren habe sich bewährt.
Die vier Druckereien bekamen folgende Aufträge: Joh. Enschedé Banknotes B.V., Haarlem/Niederlande (752 Millionen 50-Euro-Scheine), Giesecke & Devrient (526 Mio 10-Euro-Scheine), Oberthur Technologies S.A., Levallois-Perret /Frankreich (526 Mio 10-Euro-Scheine), Bundesdruckerei (298 Mio 100-Euro-Scheine, 50 Mio 200-Euro-Scheine)./ben/DP/jkr
AXC0151 2011-07-29/13:35