In der Solarindustrie geht die Angst vor einer Pleitewelle um, nachdem in dieser Woche das US-Unternehmen Evergreen Solar Insolvenz anmelden musste. Die Konsolidierung spitzt sich zu. "Wir haben enorme Überkapazitäten im Markt, wir sehen einen Preisverfall und was den Preisverfall interessanterweise auch noch beschleunigt: Die Läger sind nach wie vor aus dem ersten Quartal nicht geräumt", so Wolfgang Hummel von der HTW Berlin. Was das für deutsche Solarunternehmen wie Q-Cells, Conergy, Solarworld oder auch Phoenix Solar bedeutet, erfahren Sie im Interview.
Solarexperte Wolfgang Hummel setzt nach wie vor auf die chinesischen Solartitel. "Suntech, Yingli und Trina sind weltweit starke Marken. Sie haben alle auch Produkte zu sehr wettbewerbsfähigen, kostengünstigen Preisen. Sie haben erfolgreich schon ihren Markteintritt absolviert in vielen europäischen Märkten, natürlich auch in Deutschland", so Hummel.
Dennoch ist längst nicht mehr alles eitel Sonnenschein in der Solarindustrie. Im letzten Jahr noch gab es einen regelrechten Boom in Deutschland. Der Zubau der PV-Leistung betrug in 2010 rund 7,8 GW. Dieses Jahr dürfte der Markt laut Solarworld-Chef Frank Asbeck bestenfalls auf gut 4 GW kommen.
Solarexperte Hummel geht davon aus, dass das Absatzvolumen 2011 nicht nur in Deutschland, sondern weltweit hinter dem Absatzvolumen 2010 zurückbleibt. "Im Augenblick wird es zwar einen wachsenden Markt in den USA geben, aber der ist nicht in der Lage die Einbrüche in Deutschland zu kompensieren", so Hummel weiter. Mehr dazu im Interview.
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