Brasiliens Finanzminister Guido Mantega hat die USA und die Eurozone vor schweren wirtschaftlichen Folgen gewarnt, sollten deren Probleme nicht entschlossen angegangen werden. Blieben schlagkräftige Maßnahmen aus, «scheint das beste Szenario für diese Länder eine ausgedehnte Stagnation mit hoher Arbeitslosigkeit sein», sagte Mantega am Samstag vor dem Lenkungsausschuss des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington.
Die Weltlage ähnele der des Krisenjahres 2008, erklärte der Minister. Brasilien teile die Auffassung des IWF, dass Konjunkturprogramme gemeinsam mit glaubhaften mittel- und langfristigen Sparanstrengungen eine Rezession in den Industrienationen verhindern oder zumindest dämpfen könnten. Einige reiche Länder sollten zumindest erwägen, ihre Pläne zur Defizitbekämpfung zu verkleinern oder zu verlangsamen.
Mantega wandte sich hingegen strikt gegen eine weitere geldpolitische Lockerung in den Industrienationen. Selbstverständlich begrüße man zusätzliche Liquidität, wenn sie Konsum und Investitionen antreibe. In einigen reichen Ländern sei die Wirksamkeit jedoch bereits verringert. Mit Blick auf die USA sagte er, die expansive Geldpolitik habe durch die damit verbundene Schwächung des Dollars zu «erheblichen Kopfschmerzen» unter Schwellenländern geführt./DP/zb
AXC0004 2011-09-25/10:04