Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Meinung der US-Großbank Morgan Stanley ist die in Deutschland vom Bundestag bewilligte Aufstockung des Euro-Rettungsschirms EFSF kaum hilfreich. Der Chefvolkswirt in Deutschland, Joachim Fels, äußerte am Donnerstag in Frankfurt, dass so den Folgen durch die Schuldenkrise nicht beizukommen sei.
Wichtiger sei es vielmehr, eine gemeinschaftliche Fiskalpolitik in der Eurozone umzusetzen. Zudem sollten die Regierungen einen größeren Einfluss auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nehmen, so die Meinung.
Die Zentralbank habe bereits für 156,5 Milliarden Euro Anleihen von Euro-Schuldenländern wie Italien, Griechenland und Spanien gekauft. Die Anleihenkäufe der Notenbanken seien im Hinblick auf die Inflation weniger gefährlich. Wichtig sei es aber, dass Kreditrisiko in den Griff zu bekommen. Daher sei der Aufkauf der Papiere richtig.
"Die Unabhängigkeit von Notenbanken wird man als historische Episode ansehen", so die Aussage von Joachim Fels. Zukünftig würden die Regierungen ihren Einfluss auf die Notenbanken weiter vergrößeren, so die Meinung.