NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Ausstieg des US-Ölkonzerns Chevron lotet die italienische Eni SpA Kreisen zufolge ein Engagement an dem Ölprojekt der russischen Rosneft im Schwarzen Meer aus. Derzeit verhandele Eni mit der staatlichen Rosneft über einen Beitritt zu dem milliardenschweren Projekt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Im Mittelpunkt stehe dabei das Ölfeld Shatsky Ridge. Schätzungen der Russen zufolge verfügt das Feld über Reserven von 6 Mrd Barrel Öl. Unstimmigkeiten über die Vorkommnisse des Ölfeldes hatten vor drei Monaten noch das gemeinsame Projekt zwischen Rosneft und Chevron platzen lassen. Die Amerikaner befürchteten, das Feld verfüge über wesentlich weniger förderbares Öl, als die Geologen von Rosneft schätzten.
Ein Dorn im Auge war Chevron auch die verhältnismäßig geringe Beteiligung. Lediglich 33% sollten die Amerikaner an der Betreibergesellschaft halten, die das Projekt im Schwarzen Meer steuern soll. Bei den Kosten wollten die Russen Chevron dagegen großzügig zur Kasse bitten - der Konzern aus San Ramon im Bundesstaat Kalifornien sollte sämtliche Explorationskosten übernehmen.
Der russische Bereich im Schwarzen Meer hat bereits großes Interesse internationaler Ölkonzerne auf sich gezogen. Exxon Mobil hatte vergangenen Monat einen weitreichenden Deal mit Rosneft unterzeichnet, um gemeinsam Öl im Schwarzen Meer und in der Arktis zu fördern.
Ein Rosneft-Sprecher wollte sich nicht zu den Informationen äußern.
- Von Guy Chazan, The Wall Street Journal; +49 (0)69 29 72 51 10, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/kla/rio
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September 30, 2011 05:53 ET (09:53 GMT)
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