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Yen-Aufwertung ist nicht zu bremsen

von Stockstreet-Team

Am Montag war mächtig Bewegung in einigen Währungspaaren. Beteiligt daran war insbesondere die japanische Währung Yen.

Der Yen verlor gegenüber dem US-Dollar gut 5 Prozent bis auf 79,50 Yen. Dies war der größte Tagesgewinn der US-Valuta gegenüber dem Yen seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008. Zuvor war die japanische Währung in den vergangenen Tagen immer weiter auf bis zu 75,30 Yen für den Dollar und damit auf den höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg gestiegen.

Auch zum Euro verlor der Yen deutlich auf im Tief 111,57 Yen für einen Euro. Zuvor hatte der Yen schon Anfang Oktober gegenüber der Gemeinschaftswährung mit 101 Yen den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.

Was war geschehen?

Die japanische Regierung intervenierte am Devisenmarkt, um die eigene Währung deutlich unter Druck zu setzen. Der aktuelle Eingriff war bereits der Dritte in diesem Jahr. Beziffert wird das Volumen derzeit auf nahezu 6 Billionen Yen.

Zuvor warf bereits Japans Notenbank im Kampf gegen die Yen-Stärke und die Folgen der europäischen Schuldenkrise erneut die Notenpresse an. Das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen wurde um fünf Billionen auf 20 Billionen Yen (umgerechnet rund 263 Milliarden Dollar) ausgeweitet, teilte die Bank von Japan (BoJ) mit. Die letzte geldpolitische Lockerung gab es davor im August. Den Leitzins beließ die Zentralbank erneut im Korridor zwischen 0 und 0,1 Prozent.

Warum erfolgte der Eingriff in den Devisenmarkt?

Die japanische Währung wertet seit geraumer Zeit gegenüber anderen Devisen wie dem Euro oder dem US-Dollar deutlich auf. Dies führt dazu, dass der Export japanischer Produkte auf den Weltmärkten schwieriger wird, da die japanischen Produkte durch den veränderten Wechselkurs immer teurer werden. Die Umsätze und Gewinne der dortigen Unternehmen werden stark belastet, was sich derzeit auch in der laufenden Berichtssaison zeigt.

Den Daten der US-Börsenaufsicht CFTC zufolge hatten spekulativ orientierte Investoren so stark auf weiter steigende Yen-Kurse gewettet wie schon seit Monaten nicht mehr. Die Regierung will die Yen-Stärke stoppen, da sie ihrer Ansicht nach nicht mehr im Einklang mit den sich langsam verbessernden Aussichten der Weltwirtschaft steht.

Japanische Produkte werden für Ausländer teurer

Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Produkt aus Japan kaufen. Dies müssen Sie in Yen bezahlen. Um dies zu können, müssen Sie jedoch zunächst Ihre Euros in Yen umtauschen. Bekamen Sie im April 2011 für einen Euro noch 123 Yen, so erhielten Sie zuletzt im September nur noch ca. 100 Yen für einen Euro. Im Juli 2008 lag das Wechselkursverhältnis zwischenzeitlich sogar noch bei fast 170 EUR/JPY.

Aufwertungsdruck derzeit nicht nachhaltig zu bremsen

Den Aufwertungstrend des Yen konnten die bisherigen Maßnahmen nicht brechen. Daher sind auch weitere Interventionen zu erwarten. Der Wechselkurs notiert weiterhin sowohl gegenüber dem Euro als auch zum Dollar auf einem derart hohen Niveau, dass dies den Export Japans weiter deutlich belastet und damit auch die Erholungschancen der japanischen Wirtschaft. Seit nunmehr 20 Jahren stagniert Japans Wirtschaft und steht unter Deflationsdruck.

Japans Finanzminister Jun Azumi machte klar, dass man drastische Maßnahmen gegen spekulative Marktbewegungen ergreifen werde. Er wiederholte daher erneut seine Drohung, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren. Die Interventionen würden fortgesetzt, bis er zufrieden sei.

Die Erfolgsaussichten der Interventionen sind jedoch solange begrenzt, wie die amerikanische Notenbank ihre lockere Geldpolitik weiter betreibt.

Sicherer Hafen?

Und auch wir rechnen nur mit einem erneut kurzfristigen Effekt auf die Wechselkurse. Denn die Yen-Stärke liegt nicht in der Stärke der japanischen Wirtschaft, sondern der Yen (wie zuvor auch der Schweizer Franken) gilt in der Euro-Schuldenkrise als sicherer Hafen. Eigentlich irrsinnig, denn die Verschuldung Japans hat, auch durch die jüngsten Katastrophen in dem Land, ebenfalls dramatische Züge angenommen.

Der Schweizer Notenbank ist es gelungen, den Wechselkursanstieg des Schweizer Franken zu stoppen, nachdem sie sich darauf verpflichtet hat, einen Kurs von 1,20 Franken je Euro zu halten. Doch für Japan dürfte ein solches Unterfangen viel schwerer zu verwirklichen sein.

Ihre Stockstreet Team

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