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UPDATE2: Atomaus halbiert RWE-Gewinn - Kapitalerhöhung muss warten

--Atomausstieg kostet RWE rund 1 Mrd EUR

--Konzerngewinn fast halbiert

--Finanzmarktschwankungen halten Kapitalerhöhung auf

(NEU: Aussagen aus Pressekonferenz)

Von Martin Rapp 
   DOW JONES NEWSWIRES 
 

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Atomausstieg und ungünstige langfristige Gasverträge haben dem Energiekonzern RWE in den ersten neun Monaten zu schaffen gemacht. Der Gewinn brach dabei um fast die Hälfte ein. Das Essener DAX-Unternehmen will nach Angaben vom Donnerstag in den verbleibenden Wochen bis zum Jahresende den Ergebnisrückgang begrenzen und bekräftigte seine Prognose. Ob es angesichts der Finanzmarktturbulenzen noch 2011 zur angekündigten Kapitalerhöhung kommt, ist indes fraglich.

Bei einem nahezu konstanten Umsatz von 38,2 Mrd EUR ging das Betriebsergebnis von Januar bis September um 30% auf 4,3 Mrd EUR zurück. Den Unterschied zum Vorjahr von rund 1,8 Mrd EUR erklärte RWE fast vollständig mit den Auswirkungen der Energiewende und dem zur Zeit verlustträchtigen Gasgeschäft. Der für die Dividendenberechnung maßgebliche um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn sank um 44% auf 1,8 Mrd EUR.

Nach der Havarie im japanischen Atomkraftwerk Fukushima wurden die beiden Reaktoren in Biblis abgeschaltet, für die anderen Meiler wurde ein früheres Ende verfügt. Der von RWE im Voraus verkaufte Strom muss nun anderweitig teurer beschafft werden, höhere Rückstellungen für die Stilllegung und Abschreibungen wurden fällig. Zusammen mit der von RWE beklagten Brennelementesteuer minderte dies das Betriebsergebnis laut Konzern um rund 1 Mrd EUR.

Am Vortag hatte die Konkurrenz von E.ON eine Klage gegen die Rücknahme der Laufzeitverlängerung angekündigt. Den Düsseldorfern geht es um Schadenersatz in Milliardenhöhe. Auch RWE bereitet laut Finanzvorstand Rolf Pohlig einen solchen Schritt vor, wenn auch noch keine Entscheidung getroffen ist. "Es sprechen viele gute Gründe dafür, Verfassungsbeschwerde einzulegen", sagte Pohlig in einer telefonischen Pressekonferenz.

Die Handelssparte des Unternehmens erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen einen Verlust von über 840 Mio EUR. Hier machen sich die zu Zeiten knapper Gasversorgung geschlossenen Langfristverträge bemerkbar. Diese orientieren sich am Ölpreis, doch weil sich mit verflüssigtem Erdgas und solchem aus bisher unerschlossenen Vorkommen das Angebot erhöht hat, sind die Preise für Erdöl und -gas auseinandergelaufen. Die Folge: RWE verkauft das Gas mit Verlusten.

Seit langem bemüht sich der Konzern, in Verhandlungen mit den Produzenten günstigere Konditionen zu erreichen. Dabei gibt es nun laut RWE Fortschritte. Die in Gang gesetzten Verhandlungen zur Änderung der verlustbringenden langfristigen Gasverträge verliefen vielversprechend, hieß es. Erste Kontrakte seien günstiger gestaltet oder einvernehmlich vorzeitig beendet worden.

Nur wenige Details zu der Thematik ergänzte Pohlig. Mit drei Produzenten habe RWE eine Einigung erzielt, sagte er. Ob Gazprom darunter ist, mit denen die Essener seit Juli über ein Gemeinschaftsunternehmen zur Stromerzeugung sprechen, wollte er nicht sagen. Beobachter spekulieren, dass die Gaspreise in den Verhandlungen kaum ausgeklammert werden können. RWE und die Russen hatten im Oktober die Frist für die Gespräche bis Jahresende verlängert. "So ein Joint Venture will wohl durchdacht sein, das ist eine komplizierte Angelegenheit", erklärte Pohlig.

Das Problem wird RWE noch einige Zeit verfolgen, bei den wegfallenden Gewinnen der Atomkraftwerke besteht keine Aussicht auf Entlastung. Der Konzern hat bereits darauf reagiert. Das Sparprogramm wurde verschärft, mit Beteiligungsverkäufen sollen 11 Mrd EUR eingenommen werden und die Investitionen wurden gekürzt. Zudem sollen mit der Ausgabe neuer Aktien und dem Verkauf von im eigenen Besitz befindlichen Anteilsscheinen rund 2,5 Mrd EUR in die Kasse kommen, um die Bilanzstruktur zu stabilisieren.

Bei der Ankündigung im August hatte Vorstandschef Jürgen Großmann gesagt, dass RWE dies bis Ende des Jahres umsetzen will. Doch die durch die Schuldenkrise ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten haben eine Umsetzung bisher verhindert, sagte Pohlig. "Wir wollen die Transaktion zügig unter Dach und Fach bringen, stehen jedoch nicht unter Zeitdruck", erklärte er. Ganz aufgegeben hat der Konzern das Vorhaben für dieses Jahr noch nicht: Im Quartalsbericht wird im Abschnitt zur Verschuldung unter dieser Annahme eine Schätzung des Schuldenstands zum 31. Dezember vorgenommen.

-Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; 
+49 211 13 87 214; martin.rapp@dowjones.comDJG/mmr 
DJG/mmr/mgo 
 

(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2011 07:19 ET (12:19 GMT)

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.

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