
Der Hamburger Windkraftanlagenbauer Nordex leidet unter den Folgen der Staatsschuldenkrise in Europa. Die Großbanken hielten sich mit der Finanzierung von Großprojekten wieder stärker zurück, sagte Vorstandschef Thomas Richterich am Montag bei einer Telefonkonferenz. In der Folge hätten sich einige internationale Aufträge etwa für einen Windpark in Griechenland verschoben, so dass das Unternehmen in diesem Jahr nun mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 20 Millionen Euro rechnet. Im Vorjahr hatte die Gesellschaft operativ noch rund 40 Millionen Euro verdient. Beim Umsatz wird Nordex sein Ziel von einer Milliarde Euro nach eigenen Angaben verfehlen. Das Unternehmen prognostiziert nun Erlöse von 920 Millionen Euro, nach 972 Millionen 2010. Das dritte Quartal lief überraschend gut. Nordex konnte einen Teil des schwachen Geschäfts aus der ersten Jahreshälfte wieder aufholen. Operativ verdiente das Unternehmen mit 9,4 Millionen Euro zwar rund 8Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2010, in den ersten sechs Monaten dieses Jahr lag das EBIT aber nur bei 1,6 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben im abgelaufenen Jahresviertel nun 3,4 Millionen Euro übrig, 40 Prozent weniger als vor einem Jahr. In den ersten neun Monaten zusammen steht noch ein leichter Nettoverlust von 0,6 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz blieb im dritten Quartal mit 265 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau. Mit den Zahlen übertraf Nordex die Konsensschätzungen der Analysten. Wie Analyst Wais Samadzada das Zahlenwerk von Nordex einschätzt und was er zur Bewertung der Aktie meint, erfahren Sie im Interview.
Hier geht's zum Video
© 2011 Der Aktionär TV