Innerhalb der Euro-Zone ist einem Medienbericht zufolge Streit über die Beteiligung privater Gläubiger im Fall drohender Staatspleiten ausgebrochen. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) in ihrer Samstagsausgabe berichtet, sprechen sich Frankreich und Italien dafür aus, eine entsprechende Klausel aus dem Vertragsentwurf für den dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM zu streichen. Deutschland wolle hingegen an der Gläubigerhaftung festhalten.
Hinter den Überlegungen in Paris und Rom steckt laut "SZ" die Erkenntnis, dass im Fall Griechenlands die Beteiligung von Banken, Versicherungen und Fonds an den Kosten des jüngsten Hilfspakets die Turbulenzen an den Finanzmärkten dramatisch verschärft hatte. Seither hätten Staatsanleihen ihren Nimbus als absolut sichere Form der Geldanlage verloren. Selbst die Bundesregierung hatte es in dieser Woche nicht geschafft, genügend Interessenten für eine zehnjährige Anleihe zu finden.
Um eine Griechenland-Pleite zu verhindern, wurde auf dem letzten EU-Krisengipfel beschlossen, dem Land die Hälfte seiner Schulden zu erlassen. Private Gläubiger wie Banken und Versicherer wurden von der Politik gedrängt, auf entsprechende Forderungen zu verzichten./hbr/bgf
AXC0166 2011-11-25/16:22