Bonn/Hamburg (BoerseGo.de) - Das Bundeskartellamt will bis zum Donnerstag entscheiden, ob der US-Konzern Liberty Global über seine deutsche Tochter Unitymedia den Kabelnetzbetreiber Kabel BW übernehmen darf. Damit dementierte das Bundeskartellamt einen Medienbericht Medienbericht, wonach die Übernahme der Kabel BW durch die Amerikaner genehmigt werden soll. "Es liegt noch keine Entscheidung vor", sagte ein Sprecher der Behörde zu Reuters.
Die notwendigen Überprüfungen seien aber in einem fortgeschrittenen Stadium, wie es weiter hieß. Zu Liberty Global gehört auch der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Unitymedia mit Sitz in Köln. Unitymedia (zuvor: Unity Media) ist in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Hessen aktiv. Das 2005 gegründete Unternehmen wurde im Jahr 2010 von Liberty Global übernommen. Die im Visier von Liberty Media befindliche Baden-Württemberg GmbH & Co. KG (Kabel BW) ist der größte Kabelnetzbetreiber in Baden-Württemberg. Die Kabel BW mit Sitz in Heidelberg befindet sich im Besitz des schwedischen Finanzinvestors EQT.
Um die notwendige Übernahmegenehmigung des Bundeskartellamtes zu erhalten, hat Unitymedia sich zu weiten Zugeständnissen bereit erklärt. So will Unitymedia nach Informationen des manager magazins auf die Verschlüsselung digitaler, frei empfangbarer Fernsehkanäle verzichten und die sogenannte Exklusivitätsklausel aufgeben. Dadurch könnte der Hauptkonkurrent, die Deutsche Telekom, Glasfaserkabel in Haushalten installieren in welchen bereits ein Kabelanschluss besteht.