ATHEN (Dow Jones)--Der Forderungsverzicht privater Gläubiger gegenüber Griechenland wird nach Angaben informierter Personen bis Anfang nächster Woche ausgehandelt sein, aber nicht mehr unbedingt auf völlig freiwilliger Basis ablaufen. Ein Mitarbeiter der Regierung eines Eurozone-Landes sagte, Anfang der Woche sollten "Parameter" der Einigung bekannt gegeben werden. Nach Angaben eines EU-Offiziellen sollen die Einigung danach auf EU-Ebene darauf geprüft werden, ob sie mit den Prinzipien der Vereinbarung vom 27. Oktober 2011 entspricht. Nach Angaben beider Personen beinhaltet die Einigung weiterhin eine Reduzierung des Nominalwerts der ausstehenden griechischen Staatsanleihen um 50 Prozent.
Allerdings seien sowohl Griechenland als auch die EU bereit, das Prinzip der Freiwilligkeit teilweise zu opfern. "Das Ziel besteht darin, eine kritische Masse an Gläubigern zu bekommen, die freiwillig zustimmen und den Rest dazu zu zwingen", sagte der EU-Offizielle. Zu diesem Zweck sollten die Staatsanleihen nachträglich mit entsprechenden, für alle Investoren verbindlichen Klauseln (collective action clauses) versehen werden. "Wenn es absolut notwendig ist, wird der freiwillige Charakter der Vereinbarung fallen gelassen", sagte er. Dies wäre aber eine europäische Entscheidung.
Nach Angaben des EU-Mitarbeiters übersteigt der Finanzbedarf Griechenlands inzwischen den im Herbst 2011 ausgehandelten Betrag von 130 Milliarden Euro. "Die Bedingungen haben sich seit Oktober deutlich verschlechtert", sagte der EU-Offizielle.
-Von Matina Stevis, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 300, konjunktur.de@dowjones.com DJG/hab
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January 11, 2012 00:55 ET (05:55 GMT)
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