Hamburg (BoerseGo.de) - Der Handelskonzern Douglas soll nach dem Kauf durch die Gründerfamilie Kreke zerschlagen werden. Wie die "Financial Times Deutschland" (FTD - Freitagausgabe) aus Kreisen erfuhr, beabsichtigt die Familie, "dass sich Douglas künftig auf das Parfümeriegeschäft konzentriert und die anderen Teile wie die Buchkette Thalia und die Juwelierkette Christ verkauft". Der zur Eignerfamilie gehörende Douglas-Chef Henning Kreke führe deshalb zurzeit Gespräche mit Beteiligungsgesellschaften über ein öffentliches Übernahmegebot. Doch da sei man momentan "erst in der Konzeptphase", so Douglas gegenüber der FTD.
Zur Umsetzung des Zerschlagungsplans solle nach dem Kauf zunächst das MDax-Unternehmen von der Börse genommen werden. Die Familie Kreke ist mit einem Anteil von 12,6 Prozent zweitgrößter Aktionär nach der Oetker-Gruppe, die 25,8 Prozent hält. Wie die FTD aus Branchenkreisen weiß, will Oetker mitziehen.
Douglas ist in den Augen der beiden Großaktionäre nach dem Kurssturz des vergangenen Jahres unterbewertet. FTD-Informationen zufolge, glauben sie dass sie durch eine Zerschlagung das zusätzliche Wertpotenzial heben können.
Finanzkreisen zufolge wollen die Familien Kreke und Oetker die Erlöse, die ihnen dann zuflössen, zu einem großen Teil wieder investieren, berichtet die Zeitung weiter. Zusätzliches Geld soll von Finanzinvestoren kommen. Wie die FTD erfuhr, werde mit den britischen Häusern Apax, BC Partners und Permira gesprochen. Einen Großteil des Kaufpreises dürften auch Banken finanzieren, so ein Insider.
Dennoch ist derzeit noch unsicher, ob es wirklich zu einem Angebot kommt. Denn der drittgrößte Aktionär mit einem Anteil von 10 Prozent, der Drogerieunternehmer Erwin Müller, könnte versuchen, die Pläne zu torpedieren. Er hatte immer wieder angekündigt, aufstocken zu wollen.