Die Bundesregierung will zusammen mit Energieversorgern und Netzbetreibern die Probleme bei der Anbindung von See-Windparks rasch aus dem Weg räumen. "Bei der Offshore-Windenergie ist die Netzanbindung der limitierende Faktor", sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Freitag in Berlin nach einem Spitzengespräch mit Branchenvertretern. Eine Arbeitsgemeinschaft "Beschleunigung der Netzanbindung" soll das große Problem lösen, dass startbereite See-Windparks wegen fehlender Anschlüsse keinen Strom liefern können. Auch das Bundesumweltministerium beteiligt sich an der neuen AG, wie die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU) betonte.
Der Netzbetreiber Tennet hatte gewarnt, dass der Stromanschluss für Windparks in der Nordsee unter den jetzigen Bedingungen kaum machbar sei. Diese Aufgabe scheitere "an fehlenden finanziellen, personellen und materiellen Ressourcen aller Beteiligten". Die Fristen einer Errichtung des Anschlusses binnen 30 Monaten ab Erteilung der Zusage seien in der Praxis nicht einzuhalten. Daher wird diskutiert, ob das Zeitfenster etwas erweitert werden muss. Rösler betonte, man betrete beim Ausbau der Offshore-Windenergie in vielen Fragen Neuland.
Bis 2030 sollen Windparks in Nord- und Ostsee mit einer Leistung von 25.000 Megawatt entstehen und so 15 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. Schon bis 2013 soll die Leistung auf knapp 2.000 Megawatt steigen. Inzwischen sind 28 Projekte mit mehr als 2.000 Einzelanlagen genehmigt worden. Doch die Anbindung der Windmühlen im Meer mit Seekabeln ist kompliziert und teuer./ir/DP/he
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AXC0204 2012-01-13/19:14