Die zähen Verhandlungen für den dringend benötigten Schuldenschnitt in Griechenland könnten bis Mitte Februar endgültig unter Dach und Fach sein. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Montagabend aus Kreisen des Athener Finanzministeriums. "Die Verhandlungen verlaufen gut. Die Gespräche werden intensiv weitergeführt", sagte ein enger Mitarbeiter des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos. Ziel sei es, bis zum 13. Februar ein offizielles Angebot und einen Abschluss der Verhandlungen zu haben.
Gemeint sind damit nicht nur die Gespräche mit dem Internationalen Bankenverband (IIF) die seit vergangenem Mittwoch laufen. Es gehe dabei auch um die Beteiligung der Banken und anderer Halter griechischer Staatsanleihen.
Die griechische Seite hofft mit Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) und auch einiger starker EU-Staaten zunächst eine Absichtserklärung mit dem Bankverband wenn möglich noch diese Woche fertig zu haben. Danach müssen auch die Banken und Halter der Staatsanleihen jeder für sich melden und sich im "Buch der Willigen" für den Schuldenschnitt eintragen. Angepeilt wird ein Schuldenschnitt in Höhe von rund 100 Milliarden Euro. Zurzeit wird hart um den Zinssatz der neuen Anleihen verhandelt. Die Banken fordern mindestens vier Prozent für eine 30-jährige Laufzeit. Der IWF, Athen und die EU sollen nicht bereit sein, mehr als drei Prozent zu geben./tt/DP/wiz
AXC0213 2012-01-23/20:15