
Venlo (BoerseGo.de) - Der im niederländischen Venlo ansässige deutsche Biotechnologie-Konzern Qiagen hat im vergangenen Jahr herbe Einbußen hinnehmen müssen. Der Konzernumbau mit Stellenstreichungen bescherte dem TecDax-Unternehmen einen Gewinnrückgang von 144 Millionen auf 96 Millionen US-Dollar . Das Betriebsergebnis des Roche-Konkurrenten ging von 189 Millionen 2010 auf knapp 100 Millionen Dollar 2011 zurück, wie Qiagen am Dienstagabend mitteilte.
Jenseits der Sonderbelastungen lief das Geschäft jedoch über den Erwartungen der Analysten. Der Konzernumsatz stieg 2011 um 8 Prozent auf 1,17 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis kletterte um 4 Prozent auf 320 Millionen Dollar. Insofern ist die Zuversicht des Finanzvorstands Roland Sackers nicht verwunderlich: "Der Jahresausklang mit einem starken vierten Quartal stimmt uns für 2012 optimistisch", sagte der Manager gegenüber der Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Das vierte Quartal zeigte tatsächlich einen Aufwärtstrend - bereinigt um die Sonderposten: Der Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 334 Millionen Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis stieg um 16 Prozent auf 96 Millionen Dollar. Die Ergebnisse für das vierte Quartal 2011 enthalten Restrukturierungskosten in Höhe von 75 Millionen Dollar, hieß es in der Pressemitteilung. "Diese entfallen auf eine im November gestartete Initiative zur Steigerung der Produktivität durch Straffung der Organisation und Reallokation frei gewordener Ressourcen in strategische Initiativen", so der Text weiter. Das sind allerdings 5 Millionen Dollar Restrukturierungskosten mehr als erwartet.
"Qiagen ist mit der Restrukturierung schneller vorangekommen, als im November angenommen", fuhr Sackers fort. 2011 und 2012 sollen 8 bis 10 Prozent der rund 3.900 Stellen gestrichen werden. Wachsen will der Konzern nun im verstärkten Kerngeschäft Molekulare Diagnostik. Weitere Chancen sieht Qiagen in den BRIC-Staaten sowie Südkorea, Mexiko und in der Türkei. Diese Länder machten bereits 2011 rund 12 Prozent des Konzernumsatzes aus. "Bezogen auf Asien streben wir mittelfristig einen Umsatzanteil von 25 Prozent bis rund einem Drittel an", fuhr Sackers fort.