NEW YORK (Dow Jones)--Lehman Brothers verklagt die Citigroup auf die Rückzahlung von 2,5 Milliarden US-Dollar, die sie kurz vor ihrer Insolvenz noch an Citi überwiesen hatte. Bei einem Insolvenzgericht in Manhattan reichte die Lehman Brothers Holdings Inc am Mittwoch Klage gegen die New Yorker Großbank ein.
Unmittelbar nach dem Insolvenzantrag habe Lehman 2 Milliarden Dollar von einem bei der Citigroup geführten Konto zurückgefordert. Dem sei die Bank aber nicht nachgekommen und habe sich damit einen Vorteil gegenüber anderen Gläubigern der Investmentbank verschafft, hieß es in der Klageschrift.
Eine Citigroup-Sprecherin bezeichnete die Klage als einen "nicht gerechtfertigten Versuch" von Lehman, Verpflichtungen gegenüber Citi zu negieren und Vermögenswerte zurückzufordern, an denen Lehman kein Recht habe. Die Citigroup müsse an ihre eigene Sicherheit und Solidität denken und ihre Aktionäre vor nicht zu rechtfertigenden Risiken und Verlusten schützen.
Laut der Klageschrift hätten "negative Marktsignale" im Hinblick auf die Lage von Lehman die Citigroup Inc bewogen, die Milliarden von der Bank einzufordern, die auf einem getrennten Konto angelegt wurden. Drei Monate später als Lehman bereits in die Pleite schlitterte, seien weitere 500 Millionen Dollar überwiesen worden. Auch die will Lehman zurück.
Die Pleite von Lehman Brothers im September 2008 markiert den Beginn der weltweiten Finanzkrise, infolge derer das gesamte Finanzsystem aus den Fugen geriet. Unzählige Kleinanleger verloren mit Lehman-Zertifikaten hohe Summen. Im vergangenen Jahr genehmigte ein Richter einen Plan, mit dem 65 Milliarden Dollar an die Gläubiger zurückgezahlt werden sollen. Lehman hofft darauf, Ende des ersten Quartals mit den Rückzahlungen beginnen zu können.
-Von Joseph Checkler; Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 110, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/sha/kla
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February 10, 2012 04:08 ET (09:08 GMT)
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