
Der "Risikorat", ein Kontrollgremium aus führenden europäischen Notenbankern und Akademikern, hat erste Anzeichen einer Stabilisierung der Konjunktur in der Eurozone festgestellt. Zudem habe sich die Lage an den Finanzmärkten seit Ende 2011 verbessert und zu einer Entspannung in der Euro-Schuldenkrise geführt, hieß es in einem Bericht des European Systemic Risk Boards (ESRB) vom Donnerstag. Das Gremium wurde in der Krise gegründet und soll systemische Risiken im Finanzsystem möglichst frühzeitig erkennen.
Als Ursache für die jüngste Stabilisierung in der Schuldenkrise nannte das Kontrollgremium die Sondermaßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) und die Fortschritte bei der Konsolidierung der Staatshaushalte in der Eurozone. Als eine der wirkungsvollsten Maßnahmen im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise gelten gemeinhin die langfristigen Kreditgeschäfte der EZB mit den Geschäftsbanken der Eurozone. Die EZB hatte im Dezember und Ende Februar insgesamt rund eine Billion Euro in das Finanzsystem gepumpt, um eine Kreditklemme abzuwenden.
Trotz der jüngsten Stabilisierung warnte das Kontrollgremium bei seinem fünften regulären Treffen vor den Risiken für die europäische Wirtschaft, die nach wie vor bestehen. In dem Finanzsystem der EU herrsche in einigen Bereichen weiterhin Unsicherheit und die Lage sei fragil. Das ESRB tagt unter Leitung des EZB-Präsidenten Mario Draghi./jkr/hbr
AXC0256 2012-03-22/17:19